Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Das Lied der Nacht

Kleine Enttäuschung

Von: Mimi
17.03.2021

Der Fantasy-Roman "Das Lied der Nacht" von der Autorin C.E.Bernard handelt von dem viel gereisten Wanderer Weyd und der mutigen Bardin Caer, die gemeinsam versuchen, Licht in die schwärzeste Nacht zu bringen. Doch diese Aufgabe erweist sich alles andere als leicht: denn neben Schatten, Albträume und Furcht gibt es noch weitere Gegenspieler, die dies verhindern wollen. Den Auftakt des ersten Bands der "Wayfarer"-Saga finde ich sehr gelungen. Diese beginnt mit einem Allwissenden Erzähler, der seinen Zuhörern am Lagerfeuer vom Lied der Nacht erzählt. Gerahmt wird die Handlung von eben dieser Lagerfeuererzählung auf der letzten Seite des Buches. Sehr gelungen ist auch die Darstellung der Furcht: nicht sichtbar, doch stets spürbar streckt diese ihre eisigen Finger nach ihren unschuldigen Opfern aus. Der Furcht wird eine eher körperliche Form zugedacht, was diese außergewöhnlich (und für den Leser interessanter) macht. Der Sprachstil ist ebenso ungewöhnlich. Die Autorin nutzt sehr gerne die Anapher, um die Betonung auf bestimmte Ereignisse zu legen oder um Spannung zu erzeugen. In kleiner Dosis finde ich diese rhetorische Figur sehr originell. Auch die folgenden kurzen Sätze sind oft zu finden, wenn die Schatten auftreten: "Lautlos. Unbeirrbar. Erbarmungslos." Die Autorin hat es in ihrem Werk meiner Ansicht nach aber leider etwas zu gut gemeint. Denn die ständigen Wiederholungen von Wortgruppen oder Satzanfängen finden sich auf jeder (!) einzelnen Buchseite. Die Spannung und ein guter Lesefluss gehen daher eher verloren. Zudem verliert sich die eigentliche Handlung in wiederholenden Phrasen. So beginnt die interessante Geschichte erst am Ende des ersten Bandes. Davor liest es sich wie eine etwas zu langgezogene Einleitung. Die gewählten Figuren, insbesondere die Bardin und der Wanderer, bereichern die Handlung mit ihren Ecken und Kanten. So sorgt die dickköpfige Bardin für ein stetes und unterhaltsames Streitpotenzial, der Wanderer im Gegenzug für eher sanfte und sentimentale Gefühlsregungen, die man ihm überhaupt nicht zugetraut hätte. Fazit: Grundsätzlich ist der Roman ein solides Fantasy-Werk, wenn man lediglich die fantasievolle Geschichte und die netten Figuren berücksichtigt. Durch den ungewöhnlichen Erzählstil - der besser zu einem Gedicht passt oder einer Novelle - gestaltet sich das Lesen jedoch sehr mühsam. Meine Lesebegeisterung war leider dadurch rasch verflogen. Ich bin daher etwas enttäuscht und verzichte deshalb auch auf die Fortsetzung dieser Saga.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.