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Rezension zu
Neuschnee

"Neuschnee" soweit das Auge reicht

Von: Lotta
16.03.2021

Neun Freunde - zumindest waren sie das zu ihrer Studienzeit einmal mehr oder weniger - verbringen in "Neuschnee" von Lucy Foley (Penguin Velrag)wie jedes Jahr Silvester zusammen. Alle vermögend, alle erfolgreich und in der Blüte des Lebens. In diesem Jahr feiern sie das Fest in der abgeschiedenen Einöde der schottischen Highlands, weit entfernt von der Zivilisation und dem nächsten Bahnhof. Als dann noch der nicht enden wollende Schnee sie dort so umzingelt, dass es kein Entkommen und kein "Zu-ihnen-Kommen" mehr gibt, wird die vermeintliche Idylle plötzlich zur Bedrohung, denn was so einsam schien, ist es plötzlich doch nicht mehr. Vier Pärchen und eine Singlefreundin haben für die Silvesterwoche eine Luxus-Unterkunft in der Abgeschiedenheit der schottischen Berge gebucht. Weit und breit nur Bäume, ein See und Leere. Außer den neun wohnen dort lediglich die Verwalterin und ein Wächter, der das Areal gegen Wilderer schützen soll, sowie ein Pärchen, das durch einen Buchungsfehler zum gleichen Zeitpunkt dort weilt, denn eigentlich hatte man die Location exklusiv bestellt.  Nichtsdestotrotz versucht man mit Alkohol und Drogen die Stimmung zu heben, doch scheinbar gibt es zwischen allen unausgesprochene Differenzen. Neid, Eifersucht, Gier, Begierde, Rachsucht - so richtig grün sind sich hier wenige und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es eskaliert. Schnell ist anhand der Blenden auch klar, dass es eine Leiche gibt, aber wer, bleibt offen. Da wirklich jeder Gründe hätte zum Mörder aber auch zum Opfer zu werden, ist das für den Spannungsbogen ganz dankbar. Erzählt wird in mehreren Zeiten mit Rückblenden und Berichten der aktuellen Situation, wobei auch die Perspektiven stets wechseln. Auf diese Weise bekommt man viele Innenschauen, aber da jeder nur immer andeutet, dass er ein düsteres Geheimnis hat oder etwas verbergen möchte, bringen einen diese auch nur bedingt weiter. Ein bisschen ermüdend finde ich das schon, dass wirklich jeder seine Geheimnisse hat und man als Leser immer nur darauf gestoßen wird, dass es etwas zu verbergen gibt. An den Stellen, an denen es dann aufgedröselt wir, bin ich oft eher enttäuscht, weil es meist psychologische Ursachen sind und keine im eigentlichen Sinne "dunkle Geheimnisse". Was ich hingegen als problematisch erachte ist die Tatsache, dass ich keine der Figuren sympathisch finde. Manche mögen einfach nur tragische Helden sein, aber nicht gut angelegt. Liest sich relativ flüssig, aber die drückende Stimmung des Szenarios und die unsympathischen Protagonisten erschweren für  mich den Lesefluss. Hat definitiv das Potenzial, einen in diese bedrückende Grundstimmung hinabzuziehen - für alle Fans der düsteren Krimis aus den skandinavischen Ländern aber sicher ein guter Tipp ;)

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