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Rezension zu
Das Leben ist zu kurz für irgendwann

Mit den richtigen Erwartungen ein tolles Buch

Von: Ruth
16.03.2021

Als Terrys beste Freundin Iris beschließt, sich aufgrund ihrer fortschreitenden Erkrankung MS in der Schweiz mit Sterbehilfe das Leben zu nehmen, begleitet Terry sie kurzerhand auf einer Art Roadtrip dorthin - und nimmt gleich noch ihren dementen Vater Eugene mit. Auf diesem Trip lernt die sonst so verklemmte Terry nicht nur, Abschied zu nehmen, sondern auch ihr Leben zu genießen. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist eine schöne Geschichte über Freundschaft, Familie und die Liebe zum Leben. Es hat einen flüssigen Schreibstil, sodass es nur so verfliegt. Die Kapitelüberschriften sind Verkehrsregeln, wie sie der demente Vater hin und wieder rezitiert. Etwas schade fand ich, dass sie nur zu einem kleinen Teil - auch im übertragenen Sinne - zum Inhalt des jeweiligen Kapitels passten. Das Buch umfasst einige liebevoll gezeichnete Charaktere. Andere waren mir zu einseitig dargestellt, wie z.B. Terrys Ehemann, der primär als Workaholic, der Terry in eine Hausfrau/Mutter-Rolle zwängt, dargestellt wird. Mir gefiel auch Terrys Entwicklung, die mit der richtigen Prise Zögern und Zweifel realistisch beschrieben wurde. Allerdings hatte ich thematisch etwas falsche Erwartungen an das Buch. Ich hatte erwartet, dass das Thema Sterbehilfe und der Umgang Angehöriger damit mehr im Vordergrund stehen würde. Stattdessen erschien mir Terrys Meinungsumschwung zu plötzlich. Außerdem stand stattdessen sogar das Thema Demenz und Terrys Gefühle diesbezüglich mehr im Fokus. Das fand ich schon schade, wenn ich allerdings diese Erwartungshaltung hintenanstelle, bleibt trotzdem ein tolles Buch mit mehreren emotionalen Themen, wenn auch nie mit besonderem Tiefgang. Fazit: Ein schönes Buch, das sich gut weglesen lässt, das aber - gerade bezüglich ernsterer Themen - keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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