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Rezension zu
Erdbeerversprechen

Der Fokus liegt wieder mehr auf den Figuren.

Von: faanielibri
07.03.2021

Manuela Inusas ‚Kalifornische Träume’ gehen mit ‚Erdbeerversprechen‘ in die vierte und vorletzte Runde. Ich vermisse ein bißchen den Genuss der ersten beiden Bände, denn der Fokus hat sich in den letzten zwei Teilen etwas verschoben: Von der intensiven Beschäftigung mit Gewürzen oder Obst auf die Figuren, ihre Probleme und wie sie damit umgehen, ihre Charakterentwicklung, ihr Leben. Es ist nicht mehr „nur“ ein Wohlfühlroman, der Schwierigkeiten aus dem Weg geht. Es ist ein Liebesroman, der von den Themen her sehr erwachsen ist, mit realistischen Problemen, die es zu bewältigen gilt. Oder zu akzeptieren. Und auch wenn für mich das Kochen und Essen etwas zu kurz kommt, mochte ich ‚Erdbeerversprechen‘ sehr gerne. Denn nach ‚Orangenträume‘, das mich mit seiner Ernsthaftigkeit ein bißchen kalt erwischt hat, wusste ich, dass man von Manuela Inusa nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen erwarten darf, sondern auch Tiefgründigkeit und eine nachvollziehbare Darstellung von Problemen. ‚Erdbeerversprechen‘ wird aus der Perspektive von vier Personen erzählt. Die der beiden Erwachsenen Amanda und Carter fand ich interessant, doch fasziniert war ich von den Blickwinkeln zweier junger Mädchen, die zwar das gleiche Alter haben, unterschiedlicher aber nicht sein könnten. Auf der einen Seite Sam, Co-Captain der Cheerleader, liiert mit dem beliebtesten Jungen der Schule. Klingt nach Klischee, war es aber gar nicht. Denn Sam ist so ganz anders, als man es bei diesen Beschreibungen erwarten würde. Auf der anderen Seite Jane, immer in schwarz gekleidet, ungeschminkt, sehr ruhig. In den 90ern hätte man sie wohl einen „Emo“ genannt, heute nennen sie ihre Mitschüler eher einen Freak. Sam mochte ich zu Beginn mehr als Jane, letztere war mir anfangs zu negativ, zu abwehrend und unfreundlich. Doch je besser ich sie kennenlernte und verstand, desto mehr mochte ich sie. Die Erdbeeren spielen leider nur eine Nebenrolle, sie bieten eigentlich fast nur die Kulisse für die Geschichte. Der Fokus liegt, wie schon erwähnt, auf der Auseinandersetzung der Figuren mit den Schicksalsschlägen, die sie erlitten haben. Amanda hat ihren Mann verloren, Carter seine Frau. Jane ihren Vater, Sam ihre Mutter. Ja, es sind Mutter und Tochter bzw. Vater und Tochter. Manuela Inusa geht sehr gefühlvoll an das Seelenleben der Teenager heran, zeigt ihre Verloren- und Zerrissenheit, ihre Überforderung mit der Situation, sehr einnehmend und nachvollziehbar. Für mich lag der Schwerpunkt der Geschichte tatsächlich mehr auf Sam und Jane als auf Amanda und Carter, obwohl der Klappentext anderes vermuten lässt. Das mag vielen treuen LeserInnen der Autorin vielleicht zu jugendlich sein, ich mochte es sehr. So als kleinen Vorgeschmack auf das Jugendbuch der Autorin, das am 13. April erscheint. Ich freu mich drauf. 4 Sterne.

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