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Rezension zu
STRAFE

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Herausforderung

Von: aus Wiebelsheim
26.05.2015

An diesem Buch, da bin ich mir sicher, werden sich die Gemüter scheiden. Während es die Einen lesen (vielleicht sogar bis zum Ende) und kopfschüttelnd in das Regal stellen, werden die Anderen es genießen und geradezu verschlingen. Zur Story: Max Herrgott Schmeling, seines Zeichens Autor , sogar recht erfolgreich und Anfang 60 erhält einen Brief. Das soll vorkommen, bringt Max aber zum grübeln. Der Absender ist ein ehemaliger 'Bekannter' aus der Kindheit, Tibor Schittkowski. Dieser fordert sein Recht auf einen Gefallen ein, hatte er doch vor vielen Jahren Max gleich zweimal das Leben gerettet. "So fängt es an. Vielleicht fängt es aber auch an einem Sommertag Mitte der sechziger Jahre an." Beim lesen dachte ich mehrmals 'Wen nimmt der Autor hier eigentlich auf die Schippe', die LeserInnen, die 2 Hauptprotagonisten Max und Tibor oder vielleicht sich selbst? Wen auch immer - es wurde auf eine sehr schöne geschriebene Art und Weise gemacht. Wer vergibt schon den Spitznamen 'Scheißhaufen' einem Kind, der sich bis ins Erwachsenenleben deren die ihn kannten im Kopf festkrallt. Seltsamerweise kommt es im Buch gar nicht so negativ rüber. Zur Sprache kommt so ziemlich alles was das Leben ausmachte oder besser gesagt, wie es Max und Tibor dorthin führte wo es nun ist. Abenteuerlich, spannend, bizarr, lustig, traurig und aufregend. Håkan Nesser bemächtigt sich dabei einer poetischen Wortgewandheit und Satzkonstrukten die ob ihrer unterschiedlichen Länge immer den Punkt treffen und sehr unterhaltsam sind. So wie Max dachte "Was will der alte Mann im Rollstuhl von ihm? Gute Frage. Was tun? Noch bessere Frage." ging es auch mir. Wo will diese Geschichte hin mit all den Erinnerungen von Max und dem eingebundenen Bericht über Tibor Schittkowskis Leben? "Warum passiert mir so etwas, fragt er sich. Was ist das nur für eine Partitur in der ich gelandet bin?" Eigentlich ganz einfach, in einer wunderschönen Geschichte über das Suchen und Finden, über Enttäuschungen und Glück, über Wahrheit, Ehre und Wut. Eine, nein, zwei Lebensgeschichten, plus derer von Paula Polanski, die so eine besondere Rolle im Leben von Tibor und Max, sowie in diesem Buch spielt. Eine Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart, die so unerwartet gelöst (oder doch eher gefestigt?) wird, dass mich das Ende mehr als zufrieden aber auch überrascht zurückließ. Fulminant sage ich dazu. Ein Krimi, der so wenig Krimi ist, oder vielleicht doch? Genau deswegen kann ich gar nicht anders als 5 von 5 Sternen zu vergeben. c ) K.B. 05 / 2015

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