Rezension zu
Blutnebel

Inhalt: Emma Ramm hat sich psychisch noch nicht wirklich von den Geschehen um den Contdown-Killer erholt und möchte sich mit dem ultimativen Countdown konfrontieren, dem Silvester Countdown. Alleine auf dem Osloer Rathausplatz zählt sie die Sekunden bis Mitternacht, als das Undenkbare geschieht: eine Bombe explodiert. Mitten im Chaos aus Trümmern, schreienden Menschen und Toten sieht sie ihren Freund. Er ist ihr nachgegangen und befand sich im Augenblick der Detonation unmittelbar neben der Bombe. Um ihre Trauer und ihr Entsetzen zu verarbeiten stürzt Emma sich in die Arbeit und versucht die Opfer zu skizzieren. Ihr erster Artikel dreht sich um Ruth-Kristine Smeplass. Blix zog sie aus dem Hafenbecken und Ärzte kämpfen noch um ihr Leben. Doch Ruth-Kristine bietet noch eine andere Geschichte: vor zehn Jahren wurde ihre kleine Tochter entführt und seit dem nicht wieder gefunden. Während sich Emma mit Ruth-Kristines Geschichte beschäftigt, findet Alexander Blix heraus, dass Ruth-Kristine scheinbar das zentrale Opfer war, der Anschlag galt ihr. Gleichzeit bekommt Ruth-Kristines Ex-Mann ein Foto mit der Abbildung eines Kindes zugeschickt. Auf dem Foto befinden sich Ruth-Kristines Fingerabdrücke ... Fazit: Ich mag die unaufgeregte und schnörkellose Art in der Thomas Enger und Jorn Lier Horst ihre hochspannenden Krimis erzählen. Die Geschichte wird packend erzählt, es passiert natürlich viel, aber nirgends wird auf begleitenden Nebenschauplätzen länger verweilt als nötig. Emma trauert, doch diese Trauer überlagert nicht die Geschichte, Blix Tochter ist bei ihm eingezogen und verändert so Blixs Alltag, doch dieser Handlungsstrang läuft so nebenbei und nebensächlich, dass es den zentralen Plot nicht beeinträchtigt. Mir gefällt das sehr gut, die Autoren schaffen es so den Ermittlern Persönlichkeit und ein Privatleben zu geben, ohne das der Leser das Gefühl bekommt ständig von der Geschichte abgelenkt zu werden. In diesem Band ermitteln Ramm und Blix am gleichen Fall und spielen sich immer wieder Informationen zu, doch die Verbindung und der Austausch zwischen den beiden ist nicht so eng wie im ersten Band. Man lernt so Emma Ramm und Alexander Blix unabhängiger voneinander kennen und betrachtet die Ermittlungen aus verschiedenen Blickwinkeln. Manchmal hat man so Informationen einige Augenblicke vor dem anderen Ermittler und möchte fast rufend aufmerksam machen ;) Für mich war "Blutnebel" ein richtiger Pageturner und ich freue mich schon sehr auf den dritten Band.