Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
I'm a Nurse

I’m a nurse - ein stolzer Hilferuf von denen, die allen anderen helfen

Von: Literaturina
18.02.2021

TW: schwere Erkrankungen etc. (ich denke es ist offensichtlich) „Was sagt das alles eigentlich über uns als Gesellschaft aus? Ich finde: nichts Gutes. Es zeigt aber eben auch sehr deutlich, wer oder was in dieser Gesellschaft etwas zählt. Leistung zählt etwas. Es zählen die, die noch effizient sind, agil, die noch etwas einfahren können. Wertschöpfung generieren.“ (S. 208) Wenn es ein Buch gibt, das ich jedem einzelnen Menschen (zumindest in Deutschland), allen voran den Politiker*innen, in die Hand drücken und zum Lesen bringen möchte, dann ist es dieses! Dieses Buch ist einer von vielen längst überfälligen und doch immer noch allzu oft überhörten Weckrufen. Nicht nur in Zeiten von Corona. Es räumt auf mit Vorurteilen - positiven wie negativen. Es vermittelt umfassende Fakten, vor allem aber auch echte, menschliche Schicksale, bei denen ich jedes Mal mit Tränen und Wut zu kämpfen hatte. Denn es zeigt nur allzu deutlich, was eigentlich schon viele von uns wissen: dass unser derzeitiges (ach so oft in den Himmel gelobte) Gesundheitssystem diesen Namen nicht recht verdient. Dass Krankenhäuser und andere Pflege- und Gesundheitseinrichtungen die Menschen (Personal wie Patienten) nicht selten krank, statt gesund machen. Es gibt den Leser*innen geradezu perverse Einsichten in unsere Gesellschaft, nicht nur bezogen auf das Gesundheitswesen, sondern ganz allgemein: es geht um die vielen großen und kleinen Probleme unserer Gesellschaft und deren Wandel. Denn das Gesundheitssystem betrifft jede*n einzelne*n von uns. Dabei habe ich das Gefühl, dass die Autorinnen wirklich niemanden vergessen, auch nicht die Pflege in Privathaushalten – Menschen, die sozial vereinsamt leben, um rund um die Uhr ihre Angehörigen zu pflegen und davon weder Urlaub nehmen können, noch eine gerechte finanzielle Unterstützung erfahren. Es hinterlässt mich ehrlich gesagt sprachlos und zugleich gäbe es so viel, was ich dazu zu sagen hätte, auch aus eigener Erfahrung. Doch @thefabulousfranzi und @__jarka__ können das ohne Frage sehr viel besser, in ihrem Buch wie auch hier auf Instagram, wo ich @thefabulousfranzi schon seit über einem Jahr folge. Mir fällt es unfassbar schwer, die richtigen Worte zu finden. Sie haben ein derart komplexes Thema in diesem Buch so gut aufgebaut, strukturiert und erläutert, mit einer Fülle an Informationen, dass ich sie gar nicht alle auf einmal aufnehmen und behalten konnte, und konnte dennoch nicht aufhören zu lesen: am Ende stecke ich nun selbst gefühlt so tief in der Thematik, dass ich nun, wo ich darüber schreiben will, erst mal merke, wie schwierig es ist, sie auf den Punkt zu bringen und damit mehr auszudrücken als „Pflegenotstand“. Allein das Lesen hat mich teilweise enorm gestresst. Ich habe das Gefühl in ganzes Buch nur über die Rezension schreiben zu können! Dieses Thema ist so verdammt wichtig und geht uns alle an! Hört zu, wenn es darum geht, hinterfragt und lest dieses Buch! Am besten mit Stift, Post-its, Taschentüchern und Boxsack.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.