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Rezension zu
Elsas Glück

Vorhersehbar aber unterhaltsam

Von: miss_lia48
21.01.2021

INHALT: Wien, 1928: Die 22-jährige Elsa studiert Psychologie und Pädagogik an der Universität in Wien. Zwar richtet sich ihr Studiengang an Lehramtskandidaten, ob sie tatsächlich einmal unterrichten möchte, weiß sie noch nicht. Jedoch interessiert Elsa sich für revolutionäre Konzepte im Erziehungswesen. Ihrer Meinung nach war das Schulsystem vorher sehr veraltet, da sich das Land und die Menschen seit Maria Theresia verändert haben. Sie verehrt den Unterrichtsminister Otto Glöckel, der in Österreichs Schulen für frischen Wind sorgte. Frauen dürfen mittlerweile an der Uni studieren und Gewalt von Lehrern ist zumindest auf dem Papier passé. In den Vorlesungen begegnet Elsa u. a. August Aichhorn, der die Situation vorhandener Besserungsanstalten anprangert. Stattdessen bevorzugt er eine Pädagogik des Verstehens und hat die Auffassung, dass man den Willen Jugendlicher nicht brechen müsse, um sie zu erziehen. Elsa meldet sich außerdem für das Seminar der praxisbezogenen Beobachtungen von Kindern bei Charlotte Bühler an, eine Art „Feldforschung“ bei der sie in städtische Kindergärten und Kinderheime gehen und dort Kinder aus dem Arbeitermilieu beobachten werden. Die Studentin erhofft sich dadurch schwieriges Verhalten auffälliger Schüler besser verstehen zu können. Doch was sie dort zum Teil vorfindet, schockiert sie sehr... Elsas Mutter Lotte hatte in eine der reichsten Familien der Stadt eingeheiratet, sodass es ihnen materiell an nichts fehlt. Das Studium gewährt Elsa durch Begegnungen einen Blick in das Leben, die Sorgen und Nöte anderer gesellschaftlicher Schichten. Da ihr selbst alle Türen offen stehen, muss sie plötzlich mit Vorurteilen kämpfen. Besonders durch ihre Kommilitonen, welche hauptsächlich junge Sozialdemokraten aus der Arbeiterschicht sind. Privat liebt es Elsa, genau wie ihre Mutter Lotte, dem Wintersport nachzugehen. Von klein auf stand sie bereits auf den Skiern. Ein kostspieliger Wintersport, der sich nicht jeder leisten kann. Doch da hat Elsa eine Idee… MEINUNG: Ich persönlich würde mit Band eins starten, da hier im zweiten Teil doch einige Figuren wieder auftauchen, die ich bereits im ersten Band kennenlernen durfte. Das fand ich schön, so wurde ein Bezug zum vorherigen Geschehen hergestellt (welches sich im ersten Band vor allem um Mutter Lotte dreht) und auch der Wintersport/ das Skifahren findet erneut seinen Platz. Daneben enthält das Buch etwa drei weitere große Themen: Elsas Erfahrungen bzgl. dem Psychologie- und Pädagogik-Studium, die politische Situation sowie ein Familiengeheimnis, dem Elsa auf die Spur kommt. Das habe ich als etwas zu viel empfunden und hätte mir einen stärkeren Fokus bei den Themen gewünscht. Toll fand ich hingegen, wie das Buch die gesellschaftliche und politische Lage im Land verdeutlicht. Endlich dürfen auch Frauen nun nach dem Krieg in „Männerberufen“ tätig sein! Ich mag Bücher über starke Frauen und habe Elsa bewundert, wie sie sich für ärmere Kinder bzw. für eine reformierte Pädagogik einsetzt. Da gab es für mich ein paar berührende Szenen. Insgesamt hat die Autorin wieder alles sehr bildlich beschrieben, sodass man beim Lesen das Gefühl bekommt, vor Ort zu sein! FAZIT: Auch wenn das Buch recht vorhersehbar ist und etwas viele Themen beinhaltet, konnte es mich doch gut unterhalten. 4/5 Sterne!

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