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Rezension zu
Ich war der Lärm, ich war die Kälte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Jenny Downham - Ich war der Lärm, ich war die Kälte

Von: Sam
18.01.2021

Triggerwarnung: emotionaler Missbrauch Alles, was die 15-jährige Lexi will, ist ein ganz normales Leben und eine ganz normale Familie. Doch manchmal wird sie so wütend, dass sie nicht mehr sie selbst ist und Dinge tut, die sie später bereut. Vor allem mit ihrem Stiefvater John gerät sie häufig aneinander, denn egal welche Regeln er aufstellt, Lexi schafft es nie, diese einzuhalten. Verstanden fühlt sich Lexi nur von ihren Stiefbruder Kass, in den sie seit Jahren heimlich verliebt ist. Vorsicht Spoiler: Jenny Downham gelingt es, die bedrückende Atmosphäre in Lexis Familie greifbar zu machen. Während man zunächst den Eindruck hat, Lexis Familie habe mit typischen Familienproblemen zu kämpfen, wird schnell klar, dass dies nicht der Fall ist. Indem immer wieder angespannte Situationen oder Streitmomente geschildert werden, bekommt man schnell ein Gefühl für die fragile Dynamik der Familie. Als Leser*in fiebert man ständig mit und hofft, dass die nächste Situation nicht eskalieren möge. Auch wenn Lexi es einem am Anfang nicht leicht macht, sie zu mögen, zieht sie einen schnell auf ihre Seite, da der Roman ausschließlich aus ihrer Perspektive geschrieben ist. Als Leser*innen lernen wir schnell ihre Gedankenwelt kennen und erleben die Ungerechtigkeiten, die ihr widerfahren. Man hat schließlich keine andere Wahl als ihr Gefühl der Machtlosigkeit ihrem Stiefvater gegenüber zu teilen und sich sehnlichst einen Ausweg aus dieser Situation zu wünschen. Auf eine beklemmende Art und Weise zeigt dieser Roman auf, wie emotionaler Missbrauch funktioniert. Wir lernen die perfiden Strategien des Täters kennen und können daher die Verhaltensweisen der anderen Figuren verstehen und nachempfinden. Jenny Downham ruft uns ins Gedächtnis, dass Missbrauch nicht immer körperliche Verletzungen umfassen muss. Der Roman richtet sich eher an jüngere Leser*innen, die in einem ähnlichen Alter wie Lexi sind. Der Schreibstil ist dementsprechend sehr flüssig und direkt. Ich würde den Roman aber trotzdem auch einem älteren Publikum empfehlen, da die angesprochenen Themen keine reinen Teenagerprobleme sind.

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