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Rezension zu
Was der Fluss erzählt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eintauchen in mythische Erzählungen

Von: Lotta
30.12.2020

Wer Märchen mag und irische bzw schottische Sagen, dem dürfte "Was der Fluss erzählt" von Diane Setterfield (Blessing Verlag) von der Machart sehr gut gefallen. Denn in gewisser Weise handelt es sich hier um ein Märchen für Erwachsene. Mitten in einer stürmischen Nacht strandet ein schwer verletzter Mann mit einem scheinbar toten Kind in den Armen in der alten Gaststube "Swan" in Radcot. Dort treffen sich allabendlich die Anwohner zu Speis, Trank und Geschichten-Austausch. Alte Überlieferungen und die große Kunst des Geschichten-Erzählens feiern hier eine lange Tradition. Nachdem die Wunden des Mannes versorgt sind und die herbeigeholte Krankenschwester den Tod des Kindes bescheinigt hat, erwacht dieses plötzlich in ihrem Beisein wieder.  Was dieses Wunder mit den Dorfbewohnern macht, welche offenen Wunden, geheimen Sehnsüchte und verschwiegenen Geheimnisse auf einmal zu Tage treten, davon berichtet das Buch. Denn nach der wundersamen Auferstehung kommen gleich zwei Paare als mögliche Eltern in Betracht und auch alle anderen Erwachsenen, die das kleine Mädchen getroffen haben, würden es sofort als ihr Kind annehmen.  Ausgehend von dieser Nacht treten viele Anwohner in Erscheinung, deren Geschichten wir erst im Laufe des Buches allmählich aufgedröselt bekommen. Da wären die Krankenschwester (und Hebamme), die den Verletzen und das Kind versorgt hat, der Verletzte selbst, der sich als Fotograf entpuppt, ein wohlhabendes Ehepaar, dessen Kind entführt wurde und die in dem kleinen Mädchen ihre vermisste Tochter sehen, eine zurückgezogen lebende Frau, die sich selbst kein Glück gönnt und viele weitere spannende, bemerkenswerte, bedauernswerte und liebenswerte Charaktere. Das Buch liest sich flüssig und hat wie der Name verspricht, tatsächlich einen guten Fluss. Allerdings muss man ein bisschen Geduld mitbringen, denn zu Beginn bleibt vieles unklar und unlogisch bis sich im Laufe der Geschichte alles zusammenfügt. Die Erklärungen und Hintergründe sind nachvollziehbar und logisch, der Plot passt komplett. Man kann richtig in dem Buch versinken und mit den Protagnisten rätseln, beten und leiden. Definitiv ein ungewöhnliches und außergewöhnliches Buch.

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