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Rezension zu
Sag immer Deine Wahrheit

Kurze Autobiografie eines bemerkenswerten Lebens

Von: Juergen Meuser
20.12.2020

Das Buch ist interessant, lesenswert und kurzweilig aufgrund des bewegten Lebens von Benjamin Ferencz. Aber die gewählte Form des Buches, das 100-jährige Leben von Benjamin Ferencz auf 160 Seiten wiederzugeben, enttäuscht den interessierten Leser. Es ist nicht möglich in dieser Form das ereignisreiche Leben dieses Juristen detailliert aufzuzeigen. Das Buch kann man nur als Inhaltsangabe des Lebenswerkes dieses Mannes deuten, dessen Leben sicherlich ein Buch mit mehr als 1.000 Seiten verdient hätte. Jede Station seines Lebens kann deswegen nur kurz angesprochen werden und das enttäuscht. Denn es fehlt die genaue, umfangreiche Beschreibung, auch seiner Gedanken und seiner Beweggründe. Jeder Lebensabschnitt hätte 160 Seiten verdient. So seine Jugend in völliger Armut nach der Immigration in die USA und sein Aufstieg durch Bildung, was mit sehr viel Glück verbunden war. Der zweite wichtige Abschnitt im Leben von Benjamin Ferencz, was eine genaue Beschreibung verdient hätte, war seine Kriegszeit, wo er viele großen Schlachten in Europa nicht nur miterlebt, sondern auch überlebt hat. Der wichtigste Abschnitt seines Lebens waren die Suche nach Beweise und Recherchen vor den Nürnberger Prozessen sowie der Prozess selber. Aus diesem Abschnitt wird aufgrund der Kürze des Buches nur kurz auf das Wichtige eingegangen. Benjamin Ferencz besucht zehn Konzentrationslager, über das Gesehene dort und seine Gedanken darüber erfährt man fast nichts. Auch über die wichtige und sicherlich umfangreiche Suche nach Beweisen für die Gräueltäten der Angeklagten erfährt man nur Grundsätzliches. Über den Prozess selber und den einzelnen persönlichen Treffen und Gespräche von Benjamin Ferencz mit den Angeklagten bleibt das Buch auch nur an der Oberfläche. Sein jahrelanger Kampf nach den Nürnberger Prozessen für die Menschenrechte und sein unermüdlicher Einsatz bis und für die Gründung des Internationalen Strafgerichtshofes hätteauch eine umfangreichere Beschreibung verdient. Auf der Buchrückseite ist geschrieben: "Ben Ferencz hat viel weiterzugeben in seiner persönlich erzählten Autobiografie". Leider erfüllt dieses Buch diesen Anspruch nicht.

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