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Rezension zu
Barracoon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wichtiges Zeitzeugnis der Sklavengeschichte

Von: bookplusme
13.12.2020

„So viele Worte vom Verkäufer, aber kein einziges Wort von den Verkauften.“ Dieses spezielle Zeitzeugnis ist auf viele Weisen sehr besonders. Cudjo Lewis wurde Anfang der 1840er in Banté, Benin, Westafrika als Oluale Kossola geboren. Als 19-Jähriger wurde er mit vielen anderen seines Stammes unter den menschenunwürdigsten Bedingungen mit der Cotilda in die USA verschleppt - verkauft von den eigenen Leuten eines anderen Stammes. Als Cudjo lebte er im entfernten Amerika, in Mobile ein langes Leben als einer der letzten Überlebenden des Sklavenschiffes. Er wurde Ehemann und Vater, jedoch weilte kein Glück in seinem Leben wirklich lang, und so fühlte er sich oft sehr einsam. Sowohl als Sklave als auch als letztendlich freier Mann, nie konnte er sich seinen Traum erfüllen, in seine Heimat nach Afrika zurückzukehren. Er starb als freier, aber einsamer Mann, als einer der letzten afrikanischen Sklaven, als ein Mitgründer Africatowns. Hurston, Volkskundlerin und Anthropologin, interviewte Kossola in den 1920er Jahren. Sie gibt Kossola in Barracoon eine Stimme, teilt sein Leben als Denkmal für die Nachwelt. Zwischen den beiden entstand dabei eine besondere, freundschaftliche Beziehung, welche durch die Erzählweise der Autorin deutlich wird. Die Berichterstattung Kossolas ist authentisch und emotional. Ein gesondertes Kapitel wurde in der Originalsprache veröffentlicht, wodurch die Wortwahl und Aussprache Kossolas noch deutlicher wird. Hurston hat seine Geschichte in entsprechende Kapitel unterteilt. Es sind zwei Leben, die sie uns vorstellt: Kossolas echtes Leben in Afrika, seine Wurzeln, Kultur und Familie sowie Cudjos Leben in Mobile, in dem er versucht hat, sich und seiner Familie ein Leben aufzubauen, ohne seine Wurzeln dabei zu vergessen. Seine Sehnsucht nach Afrika wird dabei immer deutlich. Erst im Jahr 2016 wurde Hurstons Werk veröffentlicht, durch Deborah G. Plant. Mit ihrer ehrlichen Einleitung und einem Vorwort von Alice Walker beginnt das Buch, das Nachwort Plants und ausführliche Anmerkungen zum Buch schließen es ab.

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