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Rezension zu
Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bilderbuchkulisse

Von: carinas_bookish_world
08.12.2020

“Das Grand Hotel“ von Caren Benedikt hat mich sofort an Orte der Erinnerung geschickt. Ich fühlte mich sofort zurückversetzt in meinen Urlaub auf Rügen. Mit der Abbildung des Grand Hotels von Binz wird man in eine Epoche der prächtigen Bäderkultur und seinen feinen weißen Sandstrand mit einer Bilderbuchkulisse mitgenommen. Allein die Architektur der alten Villen lässt erahnen, welche Stellung dem alten Seebad gebührte. Der Schreibstil der Autorin hat mich sofort mit Beginn der Geschichte in die damalige Zeit mitgenommen. Er ist sehr authentisch und auch umfänglich, so dass man durch ihn ein umfassendes Bild der Charaktere und auch der Orte der Handlungen bekommt. Die Geschichte erzählt die Entwicklung einer Familie, die durch die Hauptfigur Bernadette von Plesow (Mutter) gelenkt wird. Sie führt das Erbe ihres Mannes, der viel zu früh verstorben ist weiter. Ihre Lebensaufgabe ist die Führung des Grand Hotels, als erstes Haus am Platze. Mit allen Mitteln wird Eleganz und Klasse immer weitergeführt und gefestigt. In diesem Imperium soll ihr Sohn Alexander auf seine Rolle als späterer Erbe des Grand Hotels vorbereitet werden. Schnell stellt sich heraus, dass er nie die Erwartungen seiner Mutter in dieser Rolle erfüllen kann. Alexander wird in der Geschichte immer nur als Geschäftsmann im Schatten seiner Mutter wahrgenommen. Seine Schwester Josephine, die ebenfalls eine Rolle im Grand Hotel spielen soll ist jedoch eine Künstlerin, die sich in Binz zwar zu Hause fühlt, aber nicht ihr Leben dem Hotel widmen möchte. Mit ihrem rebellischen Verhalten gerät sie immer wieder in Auseinandersetzungen mit ihrer Mutter. Sie fühlt sich unerwünscht und auch oft ungeliebt durch Bernadette. Um sich Klarheit über Ihren Platz im Leben zu verschaffen macht sie sich auf den Weg nach Berlin. Ich habe zu jeder Zeit gehofft, dass sie endlich den Sinn in ihrem Leben findet. Gerade die Energie, die sie aufwendet um zu sich selbst zu finden hat mich begeistert. In Berlin führt ihr Bruder Constantin das Hotel Astor. Er scheint mit dem Erfolg seines Hotels echten Reichtum erlangt zu haben. Mit seinen Mitteln unterstützt er auch seine Mutter und das Grand Hotel. Constantin erscheint als Erfolgsmensch, der aber seinen Erfolg auf Kosten anderer erlangt hat. Insgesamt keine rühmliche Erscheinung. Bernadette scheint lange Zeit nicht zu erkennen, wie es zum Erfolg ihres Sohnes gekommen ist oder blendet diese Seite einfach aus. Eine sehr eindrucksvolle Rolle spielt in dieser Geschichte die junge Frau Marie, die als Zimmermädchen im Grand Hotel arbeitet. Bereits zu Kinderzeiten war sie eine sehr gute Freundin von Josephine. Im Laufe der Geschichte gerät Marie in eine für sie scheinbar unlösbare Situation. In ihrer Situation wünscht man ihr endlich Hilfestellung um die Krise zu überwinden. Hier erweist sich gerade Bernadette mit fast mütterlichem Einsatz als Retterin in der Not. Erst an diesem Punkt hat sich mir die so liebevolle, verborgene Seite von Bernadette offenbart. Insgesamt eine spannende und liebevoll geschriebene Familiensaga. Ich kann das Erscheinen des zweiten Bandes nicht erwarten. Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Sternen.

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