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Rezension zu
Piranesi

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Sehr außergewöhnliche und spezielle Fantasy, deren Handlung sich einem erst nach und nach erschließt

Von: Letterloves Bücherwunderland
25.11.2020

Meine Meinung Selten hat mich ein Buch derart verwirrt und frustriert sowie gleichermaßen fasziniert und in den Bann gezogen wie Piranesi. Es fällt mir wirklich nicht leicht Susanna Clarkes literarische Schöpfung zu bewerten. Piranesi ist ein sehr spezielles Buch, für das es den richtigen Leser braucht. Es ist Fantasy auf einem neuen Level; auf dem ersten Blick bizzar und seltsam, im Verlauf entspinnt sich dann aber eine Handlung, die mich ins Staunen versetzt hat. Piranesi hat es mir wie gesagt nicht leicht gemacht. Obwohl das Buch nicht einmal 300 Seiten hat, habe ich ziemlich lange daran gelesen. Die Geschichte handelt von einem Mann, der in einem sehr seltsamen, riesigen Haus zu leben scheint. Ob es tatsächlich ein Haus ist, kann ich ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Auf jeden Fall scheint es ein palastartiges, vom Meer umgebenes Gebäude mit unzähligen Räumen, die labyrinthartig angeordnet sind, zu sein. In den Räumen stehen tausende Statuen inspiriert aus der Natur und der Mythologie. Außerdem bietet es zahlreichen Vögeln einen Unterschlupf. Piranesi lebt in den Räumen und kartografiert und erforscht diese. Zweimal die Woche, immer dienstags und donnerstags, trifft sich Piranesi mit der zweiten Person in dem Haus - Dem Anderen. Gemeinsam versuchen Piranesi und der Andere dem Haus sein Geheimnis zu entlocken. Je tiefer Piranesi in die Räume vordringt, umso mehr erschließt sich ihm, aber auch uns Lesern, das große Ganze. Ich muss gestehen, dass ich das Buch nach den ersten 2 Kapiteln - also ungefähr nach 100 Seiten - am liebsten in eine Ecke geschleudert hätte, so frustriert war ich beim Lesen. Susanna Clarke schreibt zwar ganz wunderbar malerisch und poetisch, ich wusste aber beim besten Willen nicht, was mir die Autorin eigentlich mitteilen will. Wir lesen eine ganze Weile nur von Piranesi, einem höchst seltsamen Mann, der irgendwie in seinem ganzen Wesen sehr kindlich und naiv wirkt. Piranesi streift den ganzen Tag durch das Haus, redet mit den Vögeln und bringt den Statuen Opfergaben dar. Für mich hat sich zu dem Zeitpunkt wirklich keine Handlung erschlossen. Nach etwa der Hälfte des Buches ist dann etwas passiert, dass ich einfach nur als Sogwirkung bezeichnen kann, denn nichts anderes war es. Endlich haben sich die Nebel gelichtet und ich habe eine Handlung erkannt, die mich gefesselt und in den Bann gezogen hat. Ab dem Zeitpunkt wurden die Identitäten und das mysteriöse Wesen des Hauses nach und nach aufgedeckt. Susanne Clarke hat mich mit einer Überraschung nach der anderen in Staunen versetzt und bis zum Schluss die Spannung aufrecht erhalten, nur um dann alles nochmal in eine andere Richtung zu lenken. Einfach großartig! Wie gesagt, das Buch ist sehr speziell und entfaltet seine Handlung und damit seine Faszination erst nach und nach. Ich bin froh es gelesen zu haben, würde aber nur eine eingeschränkte Empfehlung aussprechen. Man sollte sich auf jeden Fall vorher die Leseprobe durchlesen und schauen, ob einem Susanna Clarkes außergewöhnlicher Erzählstil zusagt. Außerdem braucht man wirklich Zeit, um der Geschichte und den Charakteren genügend Zeit und Raum zur Entfaltung zu geben. Fazit Piranesi ist anders und sehr speziell. Susanna Clarke hat eine bizarre Welt erschaffen, die durch ihren malerischen und poetischen Schreibstil wunderbar zur Geltung kommt. Leider ist der Einstieg ins Buch eher schwierig und die Handlung erschließt sich erst relativ spät. Ab der Hälfte war ich dann aber wie in einem Sog gefangen und wollte das Mysterium um Das Haus und Piranesi unbedingt lösen. Ich vergebe 4 Sterne, vorallem für die zweite Hälfte des Buches. Eine Leseempfehlung gibt's nur eingeschränkt. Man sollte sich unbedingt vorher die Leseprobe durchlesen und schauen, ob man den Stil mag.

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