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Rezension zu
Piranesi

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Lass dich auf eine entschleunigende Reise mitnehmen!

Von: Ein Regal voller Abenteuer
09.11.2020

"Piranesi" ist eins dieser Bücher, zu denen man gar nicht viel schreiben kann, sondern selbst gelesen haben muss, um den Charme zu fühlen und für sich selbst zu erkennen. Ich selbst, dass muss ich leider zugeben, habe bis zur Hälfte des Buches gebraucht, um Zugang zur Geschichte zu bekommen. Man wird mitten ins Geschehen geschmissen, ohne große Erklärung - dabei wirkt vieles ungewohnt und ziemlich kurios! Piranesi lebt zusammen mit Dem Anderen in - da fängt es schon an. Haus, Palast? Man weiß es nicht. Klar ist, dass es riesengroß sein muss und die Räume von Gezeiten umspült werden. Wie sind die beiden da hingekommen? Warum leben sie nur zu zweit? Und handelt es sich bei den beiden überhaupt um Menschen? Trotz der malerischen Sprache, "Es war früh, nur eine Handvoll Momente nach dem Morgengrauen." Seite 39 ,habe ich mich bei den ausschweifenden Ausführungen der verschiedenen Säle und Statuen dabei erwischt, wie ich gedanklich abgeschweift bin. Interessant waren für mich die Gespräche mit Dem Anderen; nicht nur, weil ich hier schon erste Vermutungen zum Geschichtenverlauf machen konnte, sondern sich hier ein Geheimnis rauskristallisiert hat, dem ich auf die Spur gehen wollte. So nahm die Geschichte auch immer mehr an Fahrt auf, ich war nach und nach immer tiefer in der Geschichte und gefesselt von den unausgesprochenen Heimlichkeiten, die zum Weiterlesen anregen. "Piranesi" ist definitiv kein Buch wie jedes andere. Es entschleunigt. Es nimmt einen auf eine Reise mit, die zum Nachdenken anregt. "Ich stelle fest, dass die Suche nach Dem Wissen uns veranlasst, Das Haus als eine Art zu lösendes Rätsel zu betrachten, einen zu deutenden Text, und dass es, falls wir Das Wissen jemals entdecken, sein wird, als wäre Dem Haus sein Wert abgerungen worden, und alles, was was bliebe, wäre reine Kulisse." Seite 73 Abschließend finde ich die Covergestaltung (wenn man die Schutzhülle abnimmt) erwähnenswert. Die goldenen Buchstaben auf den Säulen über das Buchcover verteilt, finde ich wunderschön gemacht. Im Innenleben finden wir Strandgut wie Muscheln, Seesterne und Quallen, die Bezug nehmen auf die Geschichte. Solche liebevollen Details findet man leider viel zu selten - dabei lassen sie bestimmt nicht nur mein Leser*innenherz höher schlagen!

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