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Rezension zu
Was der Fluss erzählt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Panta rhei - alles fließt

Von: Elke Heid-Paulus
03.11.2020

Ende des 19. Jahrhunderts kommen in der dunklen Jahreszeit im „Swan“, einem Gasthaus am Ufer der Themse im ländlichen Oxfordshire, die Menschen des Dorfes bei einem Pint Ale zusammen, um sich am Kamin mit Geschichten die Zeit zu vertreiben. Das traute Beisammensein wird gestört, als sich die Eingangstür öffnet und ein durchnässter Mann eintritt, in den Armen ein lebloses Kind, das er aus dem Wasser des Flusses gezogen hat. Entgegen der ersten Vermutung ist das Mädchen nicht tot, beginnt wieder zu atmen und kehrt ins Leben zurück. Aber wer ist sie, woher kommt sie und zu wem gehört sie? Da sind die Fragen, um die dieser von der viktorianischen Gotik angehauchte Roman kreist. Aber nur vordergründig, denn im Laufe der sich nun allmählich entwickelnden Ereignisse, tauchen nach und nach auch die persönlichen Geheimnisse und Geschichten der Dörfler an der Oberfläche auf. Es ist der Fluss und dessen Tempo, der diesen Romans prägt. Langsam dahin fließend, vor sich hin mäandernd, in die Tiefe ziehend und an unerwarteter Stelle wieder an die Oberfläche befördernd. Sich in Nebenarmen verzweigend, symbolisch für das unterschiedlichen Leben und Erleben der Menschen, aber nie seinen Ursprung vergessend. Mit Verweisen aus Mythologie und Volkssagen angereichert, tritt die Frage nach dem Woher und Wohin des Kindes immer mehr in den Hintergrund. Interessante und stimmig beschriebene Charaktere sowie deren Lebensgeschichten, allesamt auf die eine oder andere Art miteinander verbunden, tun ihr Übriges dazu. Wer auf der Suche nach einer Lektüre ist, die perfekt in die kalten, dunklen Wintermonate passt und im besten Fall noch ein Faible für die Romane der Brontë-Schwestern hat (denn daran hat mich der Stil erinnert), sollte sich entspannt zurücklehnen und zu Diane Setterfields „Was der Fluss erzählt“ greifen.

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