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Rezension zu
Ich war der Lärm, ich war die Kälte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein wichtiges Jugendbuch über emotionalen Missbrauch

Von: Mias Anker
28.10.2020

Das Förmliche Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. An manchen Stellen schien er mir etwas abgehackt und nicht flüssig genug. Die Kapitellänge ist angenehm; die Handlung wird immer wieder durch metaphorische Märchen -und Vergangenheitseinschübe unterbrochen. Der Inhalt Lex ist 15 und hat ein starkes Aggressionsproblem. Immer wieder geraten sie und ihr zukünftiger Stiefvater aneinander, und immer soll es ihre Schuld sein. Die Wut ist ihr Ventil, doch sie schützt auch ihre ganze Familie, weil sie allen Ärger bewusst auf sich projiziert. Lex liebt ihre Mutter, doch diese kümmert sich kaum und sie und stellt sich immer auf die Seite ihres Mannes und ihrer anderen Tochter. Einzig und allein Kass, ihr Stiefbruder, ist der Einzige, der Lex wirklich zu sehen scheint. Doch auch er hält sie ständig auf Abstand, spielt mit ihren Gefühlen und ähnelt damit dem Menschen, den Lex am meisten verabscheut: ihrem Stiefvater… Ich war der Lärm, ich war die Kälte – Rezension (enthält Spoiler) Dieses Jugendbuch hat ein großes Hauptthema: Emotionale Gewalt. Obwohl es nicht zu körperlichem Missbrauch kommt, ist der emotionale umso stärker. Ich habe bereits über das Thema Gaslighting geschrieben – was in diesem Buch nicht zu kurz kommt. Dieses Buch bringt es auf den Punkt: Lügen, Drohungen, Kontrollzwang und Manipulationen. Lex Gedanken- und Gefühlswelt ist sehr gut ausgearbeitet. Obwohl sie noch ziemlich kindisch und etwas schräg ist, leidet man als Leser*in trotzdem mit ihr. Auch der Vater, eine sehr narzisstische Figur, ist authentisch dargelegt. Die Mutter, ein Opfer von emotionalem Missbrauch hat mich besonders berührt, weil diese derart manipuliert ist, dass sie die Gewalt überhaupt nicht erkennt. Dieses Buch zeigt sehr gut auf, warum es so vielen Menschen schwerfällt, ihre gewalttätigen Partner*innen zu verlassen, weil sie seit Jahren gebrainwashed sind. Buchempfehlung für alle, die ernste Jugendbücher lesen wollen Mir hat das Buch sehr gefallen. Es war zwar an manchen Stellen seicht, aber an anderen so spannend, dass ich es gar nicht weglegen konnte. Das Ende, das ich hier nicht verraten möchte, hat mir sehr gefallen, weil es zur Abwechslung mal ein realistisches ist.

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