Rezension zu
Vom Ende der Endlichkeit
Unsterblichkeit durch virtuelles Weiterleben?
Von: Judith S.Das Thema Tod betrifft uns irgendwann alle. Sind Friedhöfe immer noch zeitgemäß im 21. Jahrhundert? Oder könnten wir uns vorstellen, digitale Erinnerungsplätze zu schaffen? Wäre es förderlich oder hinderlich für die Trauerverarbeitung, wenn wir mit verstorbenen Angehörigen noch weiterhin virtuellen Kontakt hätten? Bei diesem Buch handelt es sich keineswegs um eine technische Gebrauchsanleitung, wie man seine Seele in eine Cloud hochlädt. Vielmehr geht es um eine philosophische und soziologische Betrachtung, was die Seele überhaupt ist und inwieweit der Mensch in die Natur eingreifen kann und sollte. Im ersten Teil „Begegnungen“ treffen wir Experten für künstliche Intelligenz, Start-Up-Unternehmer und Bot-Programmierer. Im zweiten Teil „Betrachtungen“ analysieren wir gemeinsam mit den Autoren, was die Seele überhaupt ist, also was sich hinter dem „Ich“ verbirgt, das digital weiterexistieren könnte. Der Erzählstil ist sympathisch und denkanregend. Negativ anzumerken sind nur die Buchlänge (592 Seiten) und das nicht ganz nachvollziehbare Inhaltsverzeichnis (viele Gedankensprünge, fehlender roter Faden). Insgesamt aber ein empfehlenswertes Sachbuch, um sich eine fundierte Meinung zum Thema zu bilden.
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