Rezension zu
Sühne

Sühne von Steffen Jacobsen ist ein Thriller aus der bislang fünfteiligen Reihe des dänischen Autors. Der ehemalige Elitesoldat Michael Sander ermittelt unabhängig von seiner Frau und Polizeikommissarin Lene Jensen. Zufällig überkreuzen sich die Ermittlungen der beiden und Lene kommt ihrem heimlich agierenden Mann auf die Schliche und stellt ihn vor eine Wahl. Michael ist ein kluger Kopf, der sich nach seiner Militärlaufbahn und einer darauffolgenden Tätigkeit als Soldat "im Privatsektor" dazu entschlossen hat selbst ein privates Sicherheitsunternehmen  zu gründen. Dabei analysiert, berät und spioniert er um am Ende manchmal auch selbst Hand anzulegen. Lene ist ein zum Teil sturer und zielstrebiger Charakter. Sie liebt ihren Beruf und ihre Familie als Mittelpunkt ihres Lebens. Beide sind eigenständige und sympathische Charaktere mit Ecken und Kanten. Insbesondere an Michael gefällt mir, dass er keine aalglatte und unverwundbare Kampfmaschine ist, wie man sie oft aus Hollywoodfilmen kennt. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Jacobsen zeichnet mitunter ein sehr düsteres Bild vor dem inneren Auge. Alle notwendigen Hintergrundinfos werden kurz und knackig erzählt, an keiner Stelle wirkt es irgendwie langatmig. Ganz prägend für das Buch ist die Mischung aus den spannenden Charakteren, ihren Alltagsproblemen, Gefühlen und Action. Ein gewisser Grad roher Brutalität, trifft dabei genau den Typ des teilweise düsteren skandinavischen Thrillers.Steffen Jacobsen ist Chirurg und Autor. Dadurch werden die diversen Schmerzen, Verletzungen und medizinischen Behandlungen sehr anschaulich und realistisch beschrieben. Ich finde die Ermittlungen von Lene und Michael und die Machenschaften dahinter unheimlich spannend und habe definitiv Lust auf mehr.