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Rezension zu
Dieses entsetzliche Glück

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Geschichten aus dem Alltag. Tiefgründig, bewegend, philosophisch und poetisch.

Von: Susanne Probst
06.10.2020

Wir begeben uns ins fiktive amerikanische Kleinstädtchen Holbrook in den USA, das der gemeinsame Nenner zwischen den verschiedenen zahlreichen Protagonisten und den 15 verschiedenen Episoden, man könnte sie eigentlich auch Kurzgeschichten nennen, ist. Es sind keine allgemein spektakulären, aber individuell bedeutsamen Geschichten, die durchaus eine poetische und philosophische Dimension haben. Wir begegnen ganz alltäglichen Menschen mit ebenso alltäglichen Sorgen und Nöten, Wünschen und Sehnsüchten. Das wird aber niemals eintönig oder langweilig! Im Gegenteil! Der Roman ist originell und äußerst ansprechend konstruiert, die Charaktere sind interessant und die Autorin schreibt feinfühlig und unaufgeregt. Die Personen werden in all ihrer Vielschichtigkeit, Unterschiedlichkeit und Komplexität gezeigt, wodurch sie sehr glaubwürdig und authentisch erscheinen und man einen detaillierten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt, was mir außerordentlich gut gefällt. Annette Mingels ist eine gute Beobachterin mit Menschenkenntnis, die noch dazu wunderbar erzählen und beschreiben kann. Erst mit der Zeit erkennt man zwischen den Figuren Verbindungen, die über den o.g. gemeinsamen Nenner, die Kleinstadt Holbrook, hinausgehen. Man entdeckt familiäre, bekanntschaftliche, freundschaftliche Verbindungen, Liebesbeziehungen oder berufliche Überlappungen. Eine deutliche Gemeinsamkeit ist auch deren Suche nach Sinn und Glück. Dadurch, dass jeder Protagonist seine Geschichte selbst erzählt und dann oft später in der Geschichte eines Anderen wieder auftaucht, wird er noch „runder“ und kommt er einem noch näher. Man lernt ihn sozusagen aus der Perspektive seiner Selbst- und einer Fremdwahrnehmung kennen. Und dann kommt ja unsere eigene Wahrnehmung noch dazu. Ein origineller Kunstgriff! Ich empfehle diesen Episodenroman, der mir mit seinen tiefgründigen Geschichten aus dem Alltag und mit seiner darüber liegenden leichten Schwermütigkeit und melancholischen Stimmung, die aber im Verlauf hoffnungsvoller wird, sehr gerne weiter. Man kann und sollte ihn nicht „schnell weglesen“, sondern aufmerksam und bedächtig genießen, damit man die Zusammenhänge sowie die vielen Protagonisten und deren Verbindungen gut „verdauen“ und die Lektüre somit bis ins Letzte auskosten kann. „Dieses entsetzliche Glück“ bereitete mir sehr viel Lesevergnügen! Unbedingt lesen!

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