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Rezension zu
Wir sind fünf

hier gibt der Ton den Ton an

Von: Nordlicht liest
05.10.2020

Bei diesem Buch hat mich zuerst der Name des Verlags und das Cover angesprochen. Habe ja durchaus ein Faible für Redrum oder Festa. “Hardcore” war für mich erstmal das Synonym für etwas extremes – vorallem wenn das Buch im Genre Horror angesiedelt ist. Im Verlaufe der Story habe ich dann aber festgestellt, dass das zu keinem Zeitpunkt das Ziel des Autors war – bzw nach einer Recherche auch überhaupt nicht dem Verlagsprogramm entspricht. Gut, das bedeutet erstmal sämtliche gestellte Erwartungen an das Buch fallen lassen und mich neu sortieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte ich mich dann sehr gut auf die Story einlassen. Wir begleiten Tormod Blystad und seine Familie die am Rande von Oslo leben. Mittlerweile ist der fleissige und tüchtige Tormod “angekommen” – früher in seiner Jugend hat er zusammen mit seinem Kumpel Espen gern mal bis zum erbrechen gefeiert und Drogen und Alkohol in rauhen Mengen konsumiert. Jetzt ist er ein treusorgender Familienvater, der sich liebevoll um seine Kinder Helene und Alf kümmert. Dem Familienglück fehlt noch ein drittes Kind, doch Tormods Frau Siv stellt sich quer und so kommt Familienhündin Snusken zu den vieren. Die Kinder blühen in Gegenwart der Hündin auf und wachsen noch fester zusammen. Alles könnte so schön sein, bis Snusken auf einmal verschwunden ist. Tormod entflieht der Trauer um Snusken indem er viel in der Werkstatt arbeitet – mehr durch Zufall schüttet er unterschiedliche Zutaten in einen Lehmteig und lässt den Mixer über Nacht laufen. Am nächsten Morgen kann er seinen Augen nicht mehr trauen ….. Der Schreibstil war gleichermaßen rasant und spannend. Faldbakken hat sich trotz der verhältnismäßig wenig Seiten die Zeit genommen die Charaktere ausführlich und interessant vorzustellen. Mit großem Interesse habe ich gelesen wie Tormod aufgewachsen ist, welche Verfehlungen aus der Jugend ihm zu dem gemacht haben, der er heute war. Genauso sehr wie die Entwicklung der Ehe und zu den Kindern als der “Klumpen” da war und wieviel Raum er wirklich eingenommen hat. Ich habe das ganze Buch über auf das Ende hingefiebert, auf eine Auflösung bzw eine Erklärung. Die habe ich zwar bekommen, aber nicht so wie ich es gehofft hatte. Meine wichtigste Frage bleibt nachwievor ungeklärt. Das macht mich etwas traurig, auch wenn ich die Story mochte und mich gut unterhalten gefühlt habe, so bleibe ich mit offenen Fragen zurück. Ich hätte mir gewünscht, dass der Autor diesen einen Punkt nicht offengelassen hätte. Die Idee war wirklich skurril und etwas ganz anderes. Die Umsetzung hat mir sehr gut gefallen. Während des Lesens habe ich dann auch verstanden, dass es weniger um den wirklichen gruseligen Horror in dieser Story ging als vielmehr um die unerfüllte Sehnsucht nach einem weiteren Familienmitglied. Der “Klumpen” wurde zum besten Freund und wurde gehegt und gepflegt. Es klingt sicher doof, aber hier gibt der Ton den Ton an. Er wurde zu einem weiteren Hauptprotagonisten. Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, allerdings nicht an jene, die eine extreme Horrorgeschichte erwarten. Gegruselt habe ich mich nicht,aber ich habe mit der Familie mitgelitten und mit gefiebert und bleibe am Ende leider mit einer wichtigen offenen Frage zurück.

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