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Rezension zu
Nichts, was uns passiert

Aussage gegen Aussage.

Von: lesebesen.books
15.09.2020

Sommer 2014: Studierendenleben in Leipzig, ausgelassene Partys, Alkohol, Gespräche über Literatur, Fußball-WM, Anna wird vergewaltigt, Jonas sagt es sei einvernehmlich gewesen. Er hat schließlich ein Kondom benutzt und das würde man bei einer Vergewaltigung doch wohl nicht tun. Zwei Monate später beschließt Anna, die Tat zur Anzeige zu bringen. Der Freundeskreis ist hin und her gerissen. Es steht schließlich Aussage gegen Aussage und wem soll man da nur glauben? Jonas ist doch so ein Guter, sowas würde er doch nie tun? Und sie hatten doch vorher auch schon ein One Night Stand und haben sich an dem besagten Abend auf dem Spielplatz geküsst. Schnell hängt das Wort „Falschbeschuldigung“ in der Luft. „Nichts, was uns passiert“ zeigt anhand unterschiedlicher (und glaubwürdiger) Zeugenaussagen sehr umfassend, wie unsere Gesellschaft mit dem Thema Vergewaltigung umgeht. Bemerkenswert finde ich die Umstände, die es den Lesenden selbst schwierig machen, eine Seite einzunehmen. Ist Jonas wirklich davon ausgegangen, es sei einvernehmlich gewesen oder hat er ihr „Nein“ bewusst ignoriert? Es sind diese Umstände, die das Buch zu so einem wichtigen machen. Bettina Wilpert beschreibt in ihrem Debütroman eindringlich die sozialen und psychischen Folgen einer Vergewaltigung und widerspricht dem Vorurteil der Vergewaltigung durch Fremde in dunklen Gassen. Sehr lesenswert!

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