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Rezension zu
When we were lost

Die Hölle auf Erden nahm ihren Lauf in der Luft...

Von: Rainbowwalker
11.09.2020

''When we were lost'' ist definitiv kein Buch, welches man vor dem nächsten Sommerurlaub oder der nächsten Flugreise genießen sollte, denn wirklich entspannt kann man jene Reise danach nicht mehr antreten. Überleben. Kein Thema mit dem sich normale High-School-Schüler schon mal befasst haben. Es sei denn, ihr Flugzeug stürzt über dem südamerikanischen Dschungel ab und kein Erwachsener hat überlebt. Völlig auf sich gestellt wird den 19 Jugendlichen erst nach und nach klar, dass die wahren Gefahren noch vor ihnen liegen: wilde Tiere, giftige Reptilien und Insekten, ganz zu schweigen von der unerbittlichen Hitze. Jede ihrer Entscheidungen wird von nun an über Leben oder Tod entscheiden. Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich mich sehr dafür interessiere, wie Leute Schicksalsschläge überleben, bei denen ich schon sterben würde, bevor es überhaupt richtig losgeht. Ein Flugzeugabsturz gehört dazu. Das wäre mein Ende. Aber nicht Toms. Wo wir auch schon gleich bei den Protagonisten wären. Alle befinden sich im Teenager Alter, und müssten damit eine gelungene Mischung aus größenwahnsinnig und unbedacht sein, was hier jedoch nur bei den Wenigsten der Fall ist. Darüber kann man denken was man will, ich fand, dass es durch den Fakt wettgemacht wurde, dass besonders der Hauptprotagonist unglaublich nervig und unsympathisch war. (Wie ein echter Teenager eben.) Weder konnte ich Toms Entscheidungen, noch seine Gedanken nachvollziehen und selbst wenn ich seinen ''Antagonisten'' noch weniger leiden konnte als ihn, machte es die Sache nicht wirklich besser. So wurden zum Beispiel verletzte Leute aus der Truppe einfach aufgegeben, oder Verschwundene nicht weiter gesucht. Generell empfand ich die Konstruktion der Charaktere als eher schwach und facettenlos, was man von der Story jedoch nicht behaupten kann. Ohne etwas zu verraten kann ich sagen, dass die Geschichte nicht einfach nur platt und hohl ist, sondern sehr geschickt durch den Schmetterlingseffekt aufgebaut wurde, und es mir sehr gut gefiel, wie sich die Fäden um das Unglück entwirrten. Dabei half der tolle Schreibstil immens. Nie gab es inhaltliche Dürrephasen oder langatmige Ausschweifungen. Um ehrlich zu sein, ich hätte mir sogar gewünscht, dass dieses Abenteuer noch ein paar hundert Seiten weitergegangen wäre. Der Schreibstil war so wundervoll fließend und tragend, dass man beim Lesen alles um einen herum vergessen konnte. An einigen Stellen hätte mir eine genauere Beschreibung gefallen. Die Protagonisten und auch die Umgebung konnte ich mir nämlich nur schwach bildlich vorstellen, und um die grausamen Ausführungen zu einer Leiche ist Wignall stets herumgeschlichen. Entweder haben die Protagonisten solche einfach nicht weiter gesucht, oder sind nicht nahe genug herangegangen. Doch genau das hätte dem Buch noch einen gruseligen Flare eingehaucht, sodass es dem Leser auch mal fröstelt. Diesbezüglich war dieses Buch also sehr zahm, und durchaus auch für ein jüngeres Publikum geeignet. Das Ende kam dann recht plötzlich und wurde in nur wenigen Seiten aufgelöst. Zwar bin ich wirklich kein Fan von theatralischen und langen Enden, aber ein paar Seiten mehr hätten dem nicht geschadet. Einfach um dem Leser eine bessere Vorstellung davon zu geben, wie es nun weitergeht. Aber es soll ja auch Leute geben, die offene Enden mögen, von daher... Trotz meiner Kritik sehe ich dieses Buch als ein sehr gelungenes Werk an, was ich sehr genoss zu lesen, und welches ich auch definitiv weiterempfehlen würde!

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