Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Devolution

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenn sich die Natur die Welt zurückholt, hat der Mensch das Nachsehen

Von: Barbaras Bücherbox
06.09.2020

Fakten sollen Monster verbannen anstatt sie einzuladen. Greenloop ist eine Idylle am Fuße des Mount Rainers. Abgeschieden, aber nicht abgeschnitten von dem gehetzten Stadtleben, stehen sechs Häuser um das Gemeinschaftshaus – frei wie Pilze, die zwischen den Bäumen sprießen. Das Leben dort dreht sich um Nachhaltigkeit, jedes Haus ist sein eigener Energiespender – Sonnenkollektoren sorgen für Strom, das Gas der eigenen Ausscheidungen für Wärme. Doch dann bricht der Vulkan Mount Rainer aus – und Greenloop sieht sich nun nicht mehr nur mit der selbst gewählten Abgeschieden konfrontiert. Die Verbindung zur Außenwelt ist abgebrochen, das Handynetz ausgefallen, die Lebensmittellieferungen eingestellt und die Brücken und Straßen sind von Geröll und Lava verschüttet. Doch nicht nur die fehlenden Lebensmittel und der nahende Winter drohen der kleinen Gemeinde. Denn der Vulkan hat etwas mit ihnen eingeschlossen – etwas, das Hunger hat. Horror hat schon immer einen ganz besonderen Platz in meinen Herzen. Ich liebe es, eine Gänsehaut zu bekommen, wenn Schreie durch die Nacht hallen, wenn funkelnde Augen im Schatten lauern und der Schritt vor die eigene Tür zur tödlichen Gefahr wird. Das Schlagen einer Tür und das Grummeln der Spülmaschine lassen einen zusammen zucken. All das bietet Devolution – denn der Schrecken, der im Wald lauert, ist der Schrecken meiner Kindheit. Doch Greenloop sieht sich nicht nur dem Schrecken aus dem Wald gegenüber, sondern muss auch ums absolute Überleben kämpfen. In unserer heutigen Gesellschaft sind wir daran gewohnt, innerhalb von 24 Stunden alles vor die Tür geliefert zu kommen, was wir brauchen. Verzicht kennen wir nicht mehr, frische Lebensmittel sind immer und endlos vorhanden (auch wenn wir in diesem Jahr 2020 vielleicht tatsächlich mal vor leeren Supermarktregalen standen). Doch was passiert, wenn die Lieferkette unterbrochen wird? Woher nehmen wir unsere Lebensmittel? Wer von uns kann Dinge reparieren – wer von uns muss es schon? Zwischen all den Fragen bleibt aber Devolution das, was es sein möchte: ein Horrorroman. Nicht zu tiefsinnig, dafür aber brutal, böse und teilweise auch unheimlich. Fazit: Devultion zeigt nicht nur auf, dass es vielleicht in dieser Welt noch Fleckchen gibt, die unserem allumfassenden Auge entgangen sind, sondern auch, wie hilflos wir uns der Natur gegenübersehen, wenn sie beschließt, sich das zurückzuholen, was ihr gehört. Gruselig, unheimlich, erschreckend – klassischer Monsterhorror und tolle Unterhaltung!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.