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Rezension zu
Der Schrecksenmeister

Süchtig nach Zamonien!

Von: Miss Letter - Marens Bücherwelt
01.09.2020

Stellt euch den krankesten Ort von ganz Zamonien vor! Eine kleine Stadt mit krummen Straßen und schiefen Häusern, über der ein schauriges schwarzes Schloss auf einem dunklen Felsen thronte. In der es die seltensten Bakterien und kuriosesten Krankheiten gab: Hirnhusten und Lebermigräne, Magenmumps und Darmschnupfen, Ohrenbrausen und Nierenverzagen. […]. Könnt ihr euch das vorstellen? Gut. Dann seid ihr in Sledwaya. – S. 9 Ein weiterer zamonischer Roman, der mich sehr gut unterhalten konnte. Nach einer kurzen Moers-Pause bekommt man immer wieder den Drang, nach Zamonien zurückzukehren, um weitere kuriosen Bewohner kennenzulernen und mit ihnen phantastische Abenteuer zu bestreiten. In „Der Schrecksenmeister“ schließen wir uns der Kratze Echo an, der aufgrund seiner misslichen Situation mit dem gruseligsten und gefährlichsten Wesen Zamoniens in Kontakt tritt. Echo schließt mit dem Schrecksenmeister Eißpin einen teuflischen Pakt, der nur mit dem Tod enden kann. Dafür bietet Eißpin der Kratze ein Leben an, an dem es Echo an nichts mangelt. Ein verlockendes Angebot, dabei weiß Echo nicht, was ihn in Eißpins Haus noch alles erwarten wird… Literarisch ist „der Schrecksenmeister“ wieder ein absolutes Glanzstück. Die Komik von Moers ist einzigartig und die Sprachwitze („Hirnhusten“, „Lebermigräne“) und facettenreichen Intertextualitäten („Gestiefelte Kater“, „Faust“, „Die Leute von Seldwyla“, „Spiegel das Kätzchen“) können in diesem Mix fast nicht mehr übertroffen werden. Ein sprachgewaltiger Stil; absurde, komische, schlagfertige Charaktere und ein fesselnder, fantasievoller Plot. Moers schafft wie in jedem zamonischen Roman wieder eine besondere Atmosphäre, die einem manchmal übermannt, wenn man sich in der Geschichte verloren hat. Dieses Mal halten wir uns in Sledwaya auf. Eine düstere Stadt, die Krankheit und Tod verspricht und in der der Schrecksenmeister Eißpin sein Unwesen treibt. Ein Wesen, das sich an Leid ergötzt und über die fiesesten Geschöpfe herrscht. Dass die kleine, süße, unschuldige, hilflose Kratze Echo in seine Fänge gerät, ist überaus spannend. Umso spannender ist es, als der/die Leser/in erfährt, dass auch Echo eine dunkle Seite hat und diese zu gebrauchen weiß. Auch wenn das ein oder andere Kapitel Längen aufweist, bin ich wieder restlos begeistert. „Der Schrecksenmeister“ hat mir, wie jeder andere Band, wieder angenehme Lesestunden beschert und all meine Erwartungen erfüllt. Beim Lesen muss das Köpfchen mitdenken; die Kratze Echo wird unheimlich schnell ins Herz geschlossen und das Schmunzeln über die zahlreichen komischen Wortneuschöpfung hört einfach nicht auf. Ein ganz besonderer Roman für Jung und Alt, wobei ich denke, dass vor allem Erwachsene aufgrund der vielen Intertextualitäten ein deutlich tiefgründigeres, literarisches Abenteuer bestreiten können.

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