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Rezension zu
Alles richtig gemacht

Durchschnittsliteratur, die mich kalt lässt

Von: Samira
13.08.2020

Thomas und Daniel freunden sich während ihrer Schulzeit in Rostock an und bleiben ein Leben lang verbunden. Sie sind noch jung, als es mit der DDR zu Ende geht, und sie wagen sich nach Berlin, um die Wendezeit und alles Neue auszukosten. Doch irgendwann verschwindet Daniel, Thomas gründet eine Familie, die beiden verlieren sich aus den Augen. Jahre später taucht Daniel wieder in Thomas Leben auf - doch der hat gerade ganz andere Sorgen. Ich wollte es nochmal versuchen: Ein Roman über die Wendezeit, über das Ost-West-Gefälle, über die Zerrissenheiten und diese neue Ära . Doch wieder einmal konnte mich diese Thematik einfach nicht überzeugen. Vielleicht habe ich das schon zu oft durchgekaut, in der Schule, in der Zeitung, in Romanen. Ich kann dieser Dramatik nichts mehr abgewinnen, auch wenn "Alles richtig gemacht" völlig unaufgeregt daherkommt. Das Thema hat einfach einen schalen Beigeschmack. Und so konnte sich meine Beziehung zu dem Buch auch nicht unbedingt positiv entwickeln. Es ist überhaupt kein schlechtes Buch, das will ich nicht sagen. Es ist für mich schlichtweg Durchschnitt. Schnell gelesen, schnell vergessen. Es wird die Geschichte von ein paar Menschen erzählt, die ein ziemlich normales Leben führen, das ein oder andere Ding drehen, sich ver- und entlieben, verwirrt und manchmal auch ein bisschen glücklich sind. Sachen wie Thomas Verliebtheit in Daniels Mutter sind einfach Kitsch, und Daniels merkwürdiges Leben bleibt ziemlich unterbeleuchtet, da Thomas sich nicht so recht dafür zu interessieren scheint. Er besucht Daniel nicht, wenn der woanders als in der gemeinsamen Wohnung lebt, er bemüht sich nicht um Kontakt, die Freundschaft dümpelt so dahin und man weiß am Ende wenig bis gar nichts über Dainel. Eine "helle Feier der Freundschaft", wie auf dem Buchrücken beschrieben, kann ich da nicht erkennen. Daniel taucht wieder auf und hat eine mysteriöse Krankheit, Thomas Frau Stephanie ist verschwunden, und am Ende werden die paar Fragen, die der Roman aufwirft, in einem sehr konstruierten Gespräch abgekanzelt - und doch nicht wirklich geklärt. Bei manchen Bücher sehe ich darin einfach das Leben - es gibt nicht auf alles Antworten - aber hier war die Geschichte an sich schon so dürftig, dass ein wenig Auflösung gut getan hätte. Die unterschiedlichen Zeitebenen waren okay, haben aber auch nicht wirklich für Dynamik gesorgt, da die Erzählung an sich einfach schnarchig war. Da kann man dann auch mit Stilmitteln nicht viel drehen. Ein Leben halt, aber keines, das mich interessiert oder berührt hat. Ich hatte keine großen Erwartungen an "Alles richtig gemacht", deshalb bin ich auch gar nicht enttäuscht. Wer ein Lückenfüller-Buch braucht, das weder anspruchsvoll noch schlecht ist, der ist hier richtig. Der Roman wird aber sehr schnell in der Versenkung verschwinden, denn er liefert einfach nichts Großes

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