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Rezension zu
Hagebuttenblut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Schwedenthriller der Extra-Klasse

Von: Erdmännchen
08.08.2020

„Hagebuttenblut“ von Lina Bengtsdotter ist ein Muss für alle schwedischen Thriller-Fans. Es ist der zweite Fall für die Ermittlerin Charlie (Band 1 „Löwenzahnkind“). Die beiden Teile können unabhängig voneinander gelesen werden, da sie in sich abgeschlossene Fälle bilden. „Das kleine Handliche“ ist der neue Thriller mit einem Umfang von über 500 Seiten nicht gerade, aber beim Lesen werden die vielen Seiten nicht bemerkt, denn am liebsten möchte man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Leserin / der Leser wird von der ersten Seite an gepackt und kann die weitere Handlung kaum erwarten. Die Ermittlerin Charlie versucht den in der Vergangenheit liegenden Fall der verschwundenen Francesca auf eigene Faust zu lösen. Die Ermittlungen führen sie zurück in ihre Heimat Gullspång. Doch mit diesem Ort wollte Charlie am liebsten nichts mehr zu tun haben. Was ist damals wirklich mit dem Mädchen geschehen? Wurde sie entführt, ermordet oder lebt sie noch? Zwischen Charlie und dem Handlungsort besteht eine sehr starke persönliche Verbindung. Der Ort lässt sie ihr Leben lang nicht los, denn immer wieder wird sie mit ihm konfrontiert. Hat vielleicht ihre eigene Vergangenheit etwas mit dem Verschwinden von Francesca zu tun, wer ist eigentlich die Familie von Charlie wirklich und wer ist sie selbst? Beim Lösen des Falls steigt Charlie immer tiefer in ihre eigene Lebensgeschichte ein. Geschrieben ist das Buch in zwei verschiedenen Zeitebenen. Die erste Ebene spielt im Hier und Jetzt und berichtet von den aktuellen Ermittlungen, Handeln und Fühlen von Charlie. Die andere Zeitebene versetzt die Leser in die Vergangenheit. Sie handelt von Francescas Erlebnissen. Zum Ende des Buchs treffen die beiden Ebenen aufeinander. Neben diesen Ebenen gibt es noch einen weiteren Einschub in die Erzählhandlung - „Räume der Zeit“. Bei diesen Abschnitten fällt es dem Leser / der Leserin schwer die Zeit und/oder Perspektive zuzuordnen. „Hagebuttenblut“ vereint die typischen Merkmale des schwedischen Krimis / Thrillers. Bei den Protagonisten / Protagonistinnen handelt es sich um komplexe Charaktere. Sie wirken auf den Leser / die Leserin sehr verständlich, man kann sich gut in sie hineinversetzen, sie sind genau solche Menschen wie jeder von uns. Gezeichnet durch Stärken aber auch Schwächen, die vor allem in extremen Situationen zum Ausdruck kommen. Die Ereignisse werden komplex, aber dennoch realistisch und atmosphärisch dargestellt. Der Leser / die Leserin kann jeder Zeit den Schilderungen folgen und das Geschehen hautnah miterleben. Mit dem Thriller „Hagebuttenblut“ hat Lina Bengtsdotter eine Erzählung geschaffen, die überall auf der Welt spielen könnte, denn wie oft gibt es ungelöste Fälle von verschwundenen Menschen. Und eines sollte man nie vergessen, wer man wirklich ist, ist manchmal nicht derselbe, der man sein möchte. Mein Fazit: Der Thriller „Hagebuttenblut“ von Lina Bengtsdotter aus dem Jahr 2020 ist ein sehr gelungenes Werk. Der Leser / die Leserin wird mit auf die Reise in Raum und Zeit genommen und trifft auf verschiedene Personen. Die Verhältnisse der Personen sind komplex und die genauen Verbindungen / Beziehungen zueinander verlangen an einigen Stellen viel Aufmerksamkeit. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und fesselnd. Ein Muss für alle Krimi- / Thriller-Fans, nicht nur für trübe Herbst- und Wintertage, sondern auch für laue Sommernächte.

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