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Rezension zu
Flavia de Luce 1 - Mord im Gurkenbeet

Mord im Gurkenbeet (Alan Bradley)

Von: Poldi
29.07.2020

Als ein Mann vergiftet im Gurkenbeet ihres Hauses liegt, steckt die elfjährige Flavia de Luce in ihrem ersten Kriminalfall. Denn ausgerechnet ihr Vater gerät unter Verdacht, nach einem Streit den Mord begangen zu haben. Mit ihren Kenntnissen der Chemie und verschiedenster Gifte, aber auch einer gehörigen Portion Mut und Besserwisserei will Flavia ihren Vater unbedingt entlasten. Doch auch sie ist bald nicht mehr überzeugt, dass er unschuldig ist… Ein elfjähriges Mädchen als Hauptfigur, das im Dauerclinch mit ihren Schwestern liegt und auch ansonsten allerlei vorpubertäres Gebaren zeigt – wer jetzt schon naserümpfend den ersten Band von „Flavia de Luce“ weglegen möchte, weil er von einem Kinderbuch ausgeht (was aufgrund der hübschen, aber ungewöhnlichen Covergestaltung sogar noch wahrscheinlicher wird), sollte seine Entscheidung noch einmal dringend überdenken. Denn mit seinem wunderbar britischen Humor und herrlich vielen Skurrilität ist „Mord im Gurkenbeet“ ein herrlicher Krimi für so ziemlich alle Altersklassen. Denn der Kriminalfall, der hier erzählt wird, ist komplexer und vielschichtiger, als es zunächst den Anschein hat. Es spielen viele Elemente mit ein, es gibt einige falsche Fährten, und auch wenn mich die Auflösung dann nicht mehr allzu sehr überrascht hat, habe ich mich von Anfang bis Ende gut unterhalten gefühlt. Sehr gut gefallen hat mir auch die Ausgestaltung der Charaktere, allen voran natürlich Flavia de Luce. Sie wird so überspitzt dargestellt, mit zahlreichen ungewöhnlichen Fähigkeiten versehen, stellt sich furchtlos aufkommenden Problemen und ist hochintelligent – ein skurriler und sehr präsenter Charakter, der jedoch auch anderen Figuren Platz gibt. Nun sind die allermeisten beteiligten Erwachsenen als etwas dümmlich oder langsam denkend dargestellt, was den Kontrast noch schärfer wirken lässt. Ich mag den Schreibstil des Autors Alan Bradley sehr gern, der Flavia als Ich-Erzählerin auftreten lässt und so sehr detailreich seine Hauptfigur strahlen lassen kann. Ihre oft verqueren Gedanken, der Scharfsinn, die Aufmüpfigkeit – all das habe ich schnell zu schätzen gelernt. Er schafft es, die vielen Widersprüche der Figur sinnvoll zu vereinen und gleichzeitig eine sehr dichte Stimmung zu schaffen. Die vielen Metaphern und die lebendig wirkenden Szenerien entführen den Leser in die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, ohne altbacken zu wirken. Im Gegenteil: Der erfrischend trockene Humor ist eine wunderbare Zugabe zu dem starken Skript. „Mord im Gurkenbeet“ ist ein sehr ungewöhnlicher Krimi mit einer besonderen Hauptfigur und einem einzigartigen Schreibstil. Für Puristen ist das sicherlich zu viel, nicht jeder wird sich in die skurrile und schwarzhumorige Szenerie einfinden – ich fand den Roman aber schlicht großartig. Dazu hat vor allem die hervorragend erdachte Hauptfigur beigetragen, auf deren weitere Abenteuer ich mich sehr freue!

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