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Rezension zu
Vaters Wort und Mutters Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch, das viel fordert, aber auch viel gibt.

Von: Sabine
28.07.2020

Finnland in den 80er Jahren. Ein Bauernhof in Tornedal, das liegt an der schwedischen Grenze, irgendwo im Nirgendwo. Eine Familie mit noch zwölf lebenden Geschwisterkindern, die Mutter, der Vater. Sie, bescheiden und duldsam, er, ein Despot. Ein perfektes Setting für ein Familienepos. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, oder am Stil, der für uns eher ungewöhnlich ist. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass vierzehn finnische Namen für uns einfach nur schwer auseinander zu halten sind. Vielleicht liegt es an auch einfach der Unvorstellbarkeit der Ereignisse. Tatsache ist, dass ich wirklich schwer in die Geschichte hineingefunden habe, dann aber, als alle Fäden verknüpft waren, konnte ich mich nicht mehr davon trennen. Ich war nahe daran abzubrechen und bin froh, dass ich es nicht getan habe. Wer durchhält wird stark gefordert, aber am Ende ebenso stark belohnt. Mit einer Geschichte, wie ich sie noch nicht gelesen habe. Sie ist wie ein ungeschliffener Diamant, dessen Schöhnheit erst beim beginnenden Schliff an einigen Ecken hervorblitzt. Eine Geschichte die bewegt und berührt, die erschreckt und schockiert. Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Familie. Nina Wäha stellt in ihrem Buch jeden ihrer Charaktere ausführlich vor, das ist wirklich ungewöhnlich. Sie beschreibt sie extrem intensiv, mit all ihren Fehlern und Ängsten, und macht sie so für uns Leser lebendig. Ich hätte nie gedacht, dass ich die Personen irgendwann unterscheiden würde können, aber dank der tiefen Charakterisierung gelingt es im Laufe des Romans immer besser. Ihr Erzählstil ist ebenso ungewöhnlich, wie angenehm. Man fühlt sich involviert und manchmal wird man sogar als Leser direkt angesprochen. Das schafft Nähe, vielleicht sogar ein wenig Komplizenschaft. Man fühlt sich verantwortlich für das was passiert. Auch wenn man es nicht im geringsten beeinflussen kann. Denn die nahende Katastrophe ist unausweichlich. Mich hat das Buch sehr aufgewühlt und es wird mir sicher noch lange im Kopf herumschwirren.

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