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Rezension zu
Ein Schotte kommt selten allein

Lustig, humorvoll aber leider auch ein bisschen too much

Von: Catherine Oertel
16.07.2020

»Ein Schotte kommt selten allein« - Nicht genug das das Wort „Schotte“ im Titel vorkommt, dass allein hat Potenzial mich zu triggern das Buch zu kaufen, hat der Roman auch noch ein sehr lustiges Cover. Die abgebildeten grünen Hügeln der Highlands, das Hochlandrind, der Dudelsack, die Rosen, das süße Cottage, das obligatorische Schaf und der rote Bus schreien himmelhoch Schottland. Mehr Klischee geht wirklich nicht - mag sich manch einer denken - aber es funktioniert, zumindest bei mir. Es ist kitschig keine Frage, aber auf eine liebenswerte Art, die mich anlächelt und ruft kauf mich. Die Kurzbeschreibung hätte es schon nicht mehr gebraucht, spätestens als ich das Cover sah, wusste ich, dass ich das Buch lesen muss. Als Janne von ihren Freunden zum 40. Geburtstag eine Busreise nach Schottland geschenkt bekommt, ist es für sie ein absoluter Albtraum, denn Janne hasst Busreisen. Sie hasst Menschen, vor allem viele Menschen auf engem Raum und erst recht mit ihnen eingepfercht in einem Bus durch Schottland zu reisen und das lässt sie ihre Mitreisenden aber auch den Leser spüren. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und nimmt mich gerade bei den Landschaftsbeschreibungen mit. Das Kopfkino kommt gut in Gang und weckt Urlaubserinnerungen. Skurrile, authentisch ausgearbeitete Charaktere tragen zur Unterhaltung bei. Auch vom Kern der Geschichte bin ich sehr angetan, doch mit Janne werde ich nicht warm. Mit ihr, hat die Autorin, nicht die typische sympathische Protagonistin geschaffen. Janne eckt an, schlägt quer, sorgt für den ein und anderen Lacher, aber identifizieren kann ich mich mit ihr nicht, selbst mit ihr befreundet zu sein empfände ich als nervig. Denn Janne ist sehr zynisch und äußerst unzufrieden mit ihrem Leben. Ihre ganze Art ist anstrengend, chaotisch, bissig, verkorkst vor allem was ihr Verhältnis zu Männern betrifft. Dazu läuft es mit dem Job nicht rund. Sie sieht in allem nur das Negative und quengelt sich durchs Leben. Das einzige an dem ihr etwas liegt sind ihre beiden Katzen. Das spiegelt sich auch in ihrem virtuellen Reisetagebuch. Hätten ihre Freunde ihr Gejammer und die wahren nicht beschönigten Reiseeinträge jemals gelesen, würden sie wohl niemals wieder ein Wort mit ihr wechseln. Als Janne zu Beginn der Reise in den Bus einsteigt sitzt sie auf einem ziemlich hohen Ross und von dort nimmt sie schonungslos ihre Mitreisenden aufs Korn. Ob nun Outlanderfan, die kölsche Frohnatur, die alleinerziehende Mutter mit Kind oder der Reiseleiter – okay der ist wirklich eine skurrile Figur – jeder bekommt sein Fett weg. Stellenweise dachte ich die Autorin will dem Leser unbedingt die Reise vermiesen, dabei ist es nur der sarkastische Unterton ihrer Protagonistin der mich die Welt durch Jannes Augen sehen lässt und mir fast das Vergnügen dieser buchigen Schottlandreise vergällt. Zum Glück gibt es die äußerst lustigen und humorvollen Stellen im Buch, bei denen ich laut loslachen musste, dazu die schönen Landschaftsbeschreibungen und natürlich Alex. Oh ja…. Alex reißt das Ruder rum. Ihn muss Frau einfach lieben. Je anstrengender Jane wird, so dass ich über sie nur noch mit dem Kopf schütteln kann, je geerdeter ist Alex. Er ist lieb, er ist nett, er zeigt ihr das Schöne im Leben und beweist, dass eine Rundreise nicht wie die andere ist. Schade nur, dass Janne selbst in den romantischsten Situationen ihre Gedanken nicht ausschalten kann. Der ewige Disput mit dem trotzigen Stimmchen in ihrem Kopf nervt gewaltig. Wenn man sich mit Janne arrangiert und über ihre nervige Art hinwegsieht erwartet einen eine leichte, humorvolle Lektüre. Empfehlenswert für Liebesromanleserinnen und für alle die Inspiration für ihre eigene Schottlandreise suchen. Fazit: Flashbacks, Urlaubserinnerungen, jede Menge humorvolle Szenen und eine äußerst nervige Protagonistin ergeben eine leichte, humorvolle nicht zu ernst zu nehmende Lektüre. 3,5 von 5 Sterne Eure Catherine

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