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Rezension zu
INSEL

"Wo die Liebe hinfällt". Womit wir auch schon beim Thema wären...

Von: Rainbowwalker
15.07.2020

Ein junges Mädchen stürzt von der Klippe einer einsamen Insel, doch was geschah, ist alles andere als offensichtlich... Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, ist auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird zu einer abgelegenen Insel geschickt. Was ist dort in dem Haus geschehen, das von der Bevölkerung als das isolierteste Haus Islands bezeichnet wird? Huldas Ermittlungen kreuzen Vergangenheit und Gegenwart – und plötzlich ist sie einem Mörder auf der Spur, der möglicherweise nicht nur ein Leben auf dem Gewissen hat. Dies ist der zweite Band zur Trilogie über Hulda, und ich war wieder mindestens genauso gefesselt, wie schon von dem Werk davor. Hier lassen sich so viele positive Punkte finden, dass für die gesamte Lesezeit ein Genuss war, der Story zu folgen! Besonders gut gefallen hat mir wieder der Schreibstil. Jónasson versteht sich sehr gut darin, Spannung aufzubauen und falsche Fährten zu legen, in die der Leser beim Bilden der Meinung tappen kann. Auch die Protagonisten traten sehr dreidimensional und lebhaft auf, man hatte nicht das Gefühl nur vor ein paar gedruckten Buchstaben zu sitzen, sondern mitten drin zu sein. Es fiel mir nicht schwer, dieses Buch innerhalb weniger Tage zu beenden und das ein oder andere Mal hätte ich auch fast meine Bahnstation verpasst, weil ich so gefesselt war. Ebenfalls gefällt mir, dass die drei Bücher alle in einem sehr gut gewählten Intervall hintereinander erscheinen. Denn es ist nichts schlimmer, als Jahre auf den Folgeband eines spannenden Buches zu warten. Das ist jetzt zwar kein direktes Lob an das Buch an sich, aber ich finde es trotzdem wichtig, das mal lobend erwähnt zu haben. Auch die Integration der Flora Islands hat mich wieder total in den Bann gezogen und in mir den Wunsch geweckt, dieses Fleckchen Erde selbst einmal zu besuchen. (Dann aber bitte ohne Leichen.) Apropos Leichen: Die Morde waren weder übertreiben dramatisiert, noch so unbeschrieben, dass man sich nichts drunter vorstellen konnte. Hier wurde ein sehr gutes Mittelmaß zwischen Grauen und Humanität gefunden, sodass ich immer ein wohliges Lesegefühl hatte. Die Mordfälle an sich waren auch sehr gut konstruiert und aufgebaut, erschienen logisch nachvollziehbar und waren nicht allzu leicht zu durchschauen, auch wenn man am Ende kein "WAS?! Das kann doch nicht sein!!"- Moment hatte. Nur mit Hulda hatte ich mal wieder meine Reibungen. Ich kann sie nachvollziehen, verstehen und glauben, was sie sagt und denkt, aber so richtig mögen will ich sie trotzdem nicht. Sie ist nun einmal so verfahren, wie es für alte Leute üblich ist, hält sich für besser als alle anderen und tritt nicht immer sehr sympathisch auf. Im Grunde bestätigt sie mein Klischee davon, wie "ältere Leute" wohl denken mögen. Lieber hätte ich das gehabt, wenn hier mal die Struktur aufgebrochen- , und uns eine coole, moderne und authentische 50-jährige präsentiert werden würde. Jedoch weiß ich nicht, ob dann die Story noch so funktioniert hätte, weshalb ich mit diesem Punkt nicht so hart ins Gericht gehen möchte. Alles in allem bin ich unglaublich dankbar, auch den zweiten Teil zur Verfügung gestellt bekommen zu haben und froh, dass das Werk qualitativ so stark mit seinem Vorgänger mithalten konnte. Das sind doch gute Aussichten auf das Finale!

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