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Rezension zu
Staub zu Staub

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Staub zu Staub

Von: Literaturblogsaarland
12.07.2020

Siem Coburg, ein niederländischer Widerstandskämpfer gegen die Nazis, lebt nach Kriegsende 1949 vollkommen von der Welt zurückgezogen auf seinem Hausboot. Den tragischen Tod seiner Freundin Rosa hat er bis heute nicht verarbeitet oder geschweige denn verkraftet. Eines Tages bittet ihn Bauer Tammens, der ihn während des Krieges auf seinem Hof versteckt hatte und ihm das Leben gerettet hat, um Hilfe. Sein behinderter Enkel Siebold ist unter seltsamen Umständen in einem Heim ums Leben gekommen und Bauer Tammens möchte Gewissheit über die Todesumstände. Nach ausführlichen Recherchen in dem katholischen Heim stellt Coburg fest, dass es noch mehr ungeklärte Todesfälle gibt und ihm die dortigen Mönche nicht die Wahrheit sagen. Was ist also in dem Heim wirklich geschehen und welche Rolle spielen die Padres und Mönche, die eine Mauer des Schweigens aufgebaut haben ? Das Buch besteht aus vielen einzelnen Handlungssträngen. Zu Beginn springt der Autor Felix Weber oft zwischen verschieden Zeiten hin und her, was mir das Lesen am Anfang sehr erschwert hat. Die Kapitel tragen auch keine Überschriften, so dass ich manche Stellen mehrmals lesen musste, um sie zeitlich korrekt einzuordnen. Das hat meinen Lesefluss doch zeitweise sehr unterbrochen und machte das Lesen relativ unruhig. Man erfährt als Leser häppchenweise Kriegserlebnisse von Siem Coburg, insbesondere seine Jagd auf den Landesverräter Willem Ashoff. Dann erhalten wir als Leser auch private Einblicke in Coburgs Leben. Wir lernen Rosa Barto kennen, die später Coburgs Freundin wird und unter tragischen Umständen ums Leben kommt. Im Heim wiederum lernen wir Pater Anselmus, Bruder Damianus und den Mönch Felix kennen, deren Lebensgeschichten wir genau beleuchten. In meinen Augen ist das Buch weniger Krimi, als eher ein ausgefeilter historischer Roman, der die Biografien einzelner Personen genau darstellt und auch Euthanasie im Nationalsozialismus zum Thema hat. Wenn man es als Leser von dieser Warte aus betrachtet, wird man an diesem Buch viel Freude und Genuss haben. Ambitionierte Krimileser kommen meiner Meinung nach eher weniger auf ihre Kosten. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich würde es aber nicht als Kriminalroman titulieren. Sehr gut gefallen hat mir, dass es am Schluss noch Begriffserklärungen und Notizen zu den einzelnen Personen gibt. Ich vergebe hier die Höchstbewertung von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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