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Rezension zu
Die Frau mit den zwei Gesichtern

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender und unglaublich authentischer Pageturner.

Von: Wolfgang Brunner für Buchwelten
30.06.2020

Noa Stern betätigt sich als Bodyguard, kann mit einer Waffe genauso gut umgehen wie mit einem Motorrad und hat Kontakte zur Berliner Unterwelt. Als sie von einem der mächtigsten Männer Berlins erpresst, erwacht ein verhasster Teil ihrer Vergangenheit zu neuem Leben und Noa muss sich ihren Dämonen stellen. Sie soll einen riskanten Auftrag erledigen und ahnt noch nicht einmal annähernd, dass mit diesem Job nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Tochter auf dem Spiel steht … . Auf gewohntem Niveau schickt Uwe Wilhelm mit Noa Stern eine neue Heldin auf die Reise, die so manches Mal an die beeindruckende Helene Faber aus Wilhelms „Blut“-Trilogie erinnert. Stern ist eine toughe Frau, die sich nichts sagen lässt, am allerwenigsten von Männern. Und da bin ich auch schon an einem wichtigen Punkt angelangt, auf den sich Uwe Wilhelm wohl ein klein wenig spezialisiert hat: Kritik an einer von Männern dominierenden Welt. Wilhelm macht das so geschickt, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Man fühlt sich, auch als Mann, sofort angesprochen, wenn geschildert wird, wie sich so manch ein Mann gegenüber Frauen verhält. Dieser Aspekt, der in Wilhelms Büchern (zumindest seinen letzten) immer eine sehr große Rolle spielt, verleiht seinen Geschichten eine beängstigende Authentizität, über die man eigentlich gar nicht so gerne nachdenken möchte. Umso mehr empfinde ich Wilhelms Aussagen als sehr mutig und vor allem auch wichtig, um genau solche Missstände aufzudecken und nicht zu tabuisieren. „Die Frau mit den zwei Gesichtern“ ist ein Pageturner sondergleichen, der einen von der ersten Seite an nicht mehr loslässt. Man muss wissen, wie es weitergeht, wie sich die Geschichte entwickelt und was den Protagonisten, allen voran Noa Stern, geschieht. Uwe Wilhelm verpackt in seinem Thriller oftmals Lebensweisheiten, die er in literarisch hochwertigen Sätzen zum Ausdruck bringt, und die ich ein paar Mal lesen musste, weil sie mich derart faszinierten. Er schafft es, Dinge aus der Sicht von Frauen zu beschreiben, so dass man mitfühlt und -denkt. Es gibt wirklich grandiose Passagen (wie auch bereits in der Helene-Faber-Trilogie), die weibliche und vor allem männliche Leser zum Nachdenken bringen. Hinzu kommt der überaus flüssige und bildhafte Schreibstil, der den Roman zu einem wahren Lesegenuss macht. Uwe Wilhelm hat und schreibt immer noch Drehbücher, was man in seinen Romanen immer wieder bei seinen wunderbaren Dialogen bemerken kann. Die Gespräche wirken so natürlich und aus dem Leben gegriffen, dass es eine wahre Freude ist, sie zu lesen. Rasant und durchgängig mit einem gewissen Charme und Humor erzählt Uwe Wilhelm die Geschichte einer Frau, die mit ihrer Vergangenheit, ihrer Zukunft und ihrem Leben im Allgemeinen zu kämpfen hat. Verbrecherische Machtgefüge hinter den Kulissen einer Großstadt werden ebenso behandelt wie Sexualität, Gewalt und Liebe. Wie gesagt, es wirkt alles wie aus dem Leben gegriffen, nur eben verpackt in einer spannenden Story, die sehr ausgeklügelt daherkommt und daher auch in Sachen Logik absolut überzeugen kann. Ich kann ohne Einschränkung behaupten, dass sich Uwe Wilhelm seit seiner Helene-Faber-Reihe in die Top Ten meiner Lieblingsautoren geschlichen hat und dies mit dem vorliegenden Roman nochmals untermauern konnte. Seine Protagonisten wachsen mir mit ihren kleinen Fehlern und Charakterschwächen, aber auch ihrem Mut, Durchhaltevermögen und unerschütterlichen Lebenswillen sehr schnell ans Herz. Ich freue mich schon jetzt auf neues „Futter“ von Uwe Wilhelm und spreche auch für „Die Frau mit den zwei Gesichtern“ eine unbedingte Leseempfehlung aus. . Fazit: Spannender und unglaublich authentischer Pageturner. ©2020 Wolfgang Brunner für Buchwelten

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