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Rezension zu
Und am Ende werden wir frei sein

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mit viel Emotion gegen das Vergessen

Von: Kathy30
22.06.2020

Der Inhalt: Die New Yorkerin, Caroline, arbeitet 1939 im Konsulat und es fehlt ihr an nichts. Sie ist seit kurzem in den französischen Schauspieler Paul verliebt. Doch ihr Glück währt nicht lange. Hitlers Armee marschiert in Frankreich ein und Paul reist nach Europa um seiner Familie zu helfen. Währenddessen ändert sich auch das Leben der jungen Polin Kasia, denn Hitlers Truppen fallen auch in ihre Heimatstadt Luplin in Polen ein. Zur gleichen Zeit würde die Düsseldorferin Herta alles für eine Anstellung als Ärztin tun. Als sie ein Angebot erhält sagt sie deshalb sofort zu. Keine der Frauen ahnt, dass sich ihre Wege durch schreckliche Umstände kreuzen werden und ihre Schicksale miteinander verbunden sind. „Es war wundervoll, endlich einmal nicht diejenige zu sein, die allein war. Traurige Lieder sind gar nicht so traurig, wenn man geliebt wird. Laut singend bog ich in Pauls Straße ein. Wen interessierte es schon, was die Nachbarn sagten?“ (Zitat; Und am Ende werden wir frei sein) Meine Meinung: Kaum hatte ich mit dem Buch begonnen, wurde ich auch schon in seinen Bann gezogen und konnte es kaum noch aus der Hand legen. Die Kapitel sind recht kurz und erzählen abwechselnd aus dem Leben der drei Frauen. Dadurch entsteht ein hohes Tempo und die Ereignisse überschlagen sich hin und wieder so sehr, dass ich kaum zu Atem kam. Immer wieder wollte ich unbedingt noch ein Kapitel lesen, weil es gerade so spannend war und so ging es einfach immer weiter bis zum Ende. Der flüssige, einfache Schreibstil hat es mir sehr leicht gemacht, regelrecht durch die Kapitel zu fliegen und sie in mich aufzusaugen. Ich hatte das Gefühl immer mitten im Geschehen zu sein und alles hautnah zu erleben. Dabei habe ich mit den Protagonisten gelitten, gehofft, geweint, gelacht und sie allesamt in mein Herz geschlossen. Martha Hall Kelly hat mir die dunkle Seite der deutschen Geschichte noch einmal so richtig deutlich gemacht. Viel zu oft gerät das Thema in Vergessenheit und ich finde wichtig, dass durch solche tollen Geschichten das Erbe weitergegeben wird. Die Autorin erhebt nicht den moralischen Zeigefinger sondern erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, die es dem Leser/der Leserin ermöglicht mehrere Sichtweisen auf ein und dieselbe Handlung zu bekommen. Das hat mir sehr gut gefallen. Mir hat es auch sehr gut gefallen tiefe Einblicke gleich in mehrere Leben zu bekommen. Ich war emotional immer bei den Protagonisten und konnte jede auf ihre Weise auch verstehen; sogar Herta. Das Ende fand ich sehr stimmig und es ließ mich mit einem warmen Gefühl der Hoffnung und Zufriedenheit zurück, so dass ich das Buch mit einem guten Gefühl schließen konnte. Die Geschichte hat mich dennoch nicht sofort losgelassen. Deshalb habe ich mich sehr über das Nachwort der Autorin gefreut, in dem ich noch etwas über die geschichtlichen Fakten der Personen und der Orte erfahren konnte, die Martha Hall Kelly für ihre Geschichte ausgesucht hatte. „Als das Taxi losfuhr, erhaschte ich einen Blick auf Paul unter den Passanten und wurde von retrouvailles ergriffen – auch so ein Wort, das sich nur schwer übersetzen ließ. Es heißt so viel wie „das Glücksgefühl, weil man einem geliebten Menschen nach langer Zeit wieder begegnete.“ Ich saß auf der Rückbank und schlang die Arme um meinen Leib. Es störte mich nicht, allein nach Hause zu fahren.“ (Zitat; Und am Ende werden wir frei sein) Fazit: Eine sehr emotionale, tiefgründige Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht und die Gräuel des zweiten Weltkrieges noch einmal sehr verdeutlicht. Dennoch lässt sie den Leser/die Leserin mit einem warmen Gefühl der Hoffnung zurück. Ein großartiges Werk gegen das Vergessen!

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