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Rezension zu
Die Lilienbraut

Himmlische Düfte

Von: Klaudia K. aus Emden
02.06.2020

Der in zwei Zeitebenen verlaufende Roman "Die Lilienbraut " von Teresa Simon spielt zum einen in der Vergangenheit zwischen 1940 - 1945 sowie der Gegenwart im Jahr 2019. In den Kriegsjahren arbeitet Nellie in Köln als Büroangestellte in der Manufaktur "4711". Der Chefparfümeur Luuk van Geeren entdeckt bei Nellie die Begabung außergewöhnliche Düfte zu kreieren und entschließt sich der jungen Frau eine Chance als seine Assistentin zu geben, um neue Düfte zu erfinden während in der Zwischenzeit der Krieg im Land tobt. Nellie ist in einen Priester verliebt, der ihre Liebe in aller Heimlichkeit erwiedert. Die beiden Menschen gestehen sich ihre Liebe, auch wenn sie vom Klerus verboten ist... In der zweiten Zeitebene, die im Köln im Jahr 2019 spielt, beginnt Liv kurz nach ihrer Trennung von Hendrik ein neues Leben in dieser großen Stadt. Im Stadtteil Köln - Ehrenfeld eröffnet sie ein eigenes Geschäft mit dem Namen "Göttliches Düftchen". Die notwendigen Mittel stammen aus ihrem Erbe, das ihr Tante Wimmi hinterließ. Liv hat einen süßen kleinen Sohn, Thijs, der sein Stofftier Pinki, ein kleines Schweinchen, über alles liebt. Sie begegnet Nouria, einer toughen jungen Frau, die sie kurzerhand als Hilfe für ihr kleines Geschäft einstellt, beide Frauen verstehen sich sehr gut und bilden ein harmonisches Arbeitsteam. Als Liv schließlich Jan begegnet, erwachen bei ihr schon längst vergessene Gefühle, obwohl sie mit Männern, durch ihre schlechten Erfahrungen mit Hendrik, nichts mehr zu tun haben wollte. Wird sie sich auf eine neue Beziehung einlassen? Was sie sehr erstaunt ist, dassJans Großmutter Karin eine erstaunliche Geschichte über ihre Familie weiß. Liv kreiert in ihrem Laden himmlische Düfte. Es ist schon erstaunlich, dass unser Geruchssinn über eine Billion Gerüche wahrnehmen kann - was mehr emotionale Eindrücke bewirkt als Augen und Ohren zusammen wahrnehmen könnten. Liv ist eine herzliche und fürsorgliche Mutter, die mit beiden Beinen im Leben steht und sich trotz ihrer Fehlschläge nicht vom Leben unterkriegen lässt. Jan hat braune Augen und beeindruckt Liv über seine frische und freche Art. Es rührt Liv sehr, wie Jan mit dem kleinen Thijs umgehen kann und ihr damit ein wenig Zeit verschafft, wenn es in ihrem Geschäft terminlich eng wird. Jan ist selbst Teilhaber eines Restaurants "Delirium" das ausgesprochen leckere Speisen anbietet. Ganz besonders interessant fand ich an diesem Roman die vielen Einblicke in Methoden zur Kreation neuartiger Düfte. Die Kriegsthematik des zweiten Weltkriegs hingegen wurde in vielen Romanen schon mehr oder weniger erschöpfend und in so ausgedehnter Weise beleuchtet, so dass es mir sehr wünschenswert erscheint, wenn sich die Romane möglichst auch in andere Richtungen orientieren würden, zumal historische Romane in den entsprechenden Epochen und menschlichen Gegebenheiten viele weitere und für die Leserschaft weitaus ansprechendere Motive und Anregungen finden könnten als das mittlerweile recht langweilig wirkende Kriegsgeschehen des zweiten Weltkriegs. Das beigelegte Lesezeichen ist wunderschön; auch die Rezepte im Anhang verführen zum Ausprobieren. Das Cover ist frisch und weist auf die symbolträchtigen Lilien hin, es ist ein bezaubernder Hingucker. Insgesamt empfand ich den Roman "Die Lilienbraut " als den schwächsten der Reihe. Dabei habe ich schon so sehr auf sein Erscheinen hingefiebert und wurde, ganz besonders durch das wirklich erschöpfend beleuchtete und erneute zweite Weltkriegsthema, sehr enttäuscht. Mit den in diesem Roman vorgestellten Charakteren konnte ich auch nicht so recht warm werden. Eine kleine Bemerkung möchte ich noch zum Cover des in 2021 angekündigten Buches von Teresa Simon machen. Ich finde es passt gar nicht zu der bisherigen Reihe, was mich auch recht enttäuscht. Einen herzlichen Dank an den Heyne Verlag für das Leseexemplar.

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