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Rezension zu
Der Kaufmann und der Rinpoche

Kontraste in Qualität und weiteren Aspekten

Von: CAPA
04.05.2020

„Der Kaufmann und der Rinpoche – Leben, Sterben und Dazwischen“ ist ein in zwei Handlungsstränge aufgeteilter Roman, die sich stets abwechseln. Zum einen begleitet man Hirtenjunge Dorjee Wangchuk beim Aufwachsen und Erwachsenwerden. Der Leser ist dabei, als er seinen besten Freund Sonam Tsering kennenlernt und die beiden ihre sehr verschiedenen Lebenswege beschreiten, durch welche sich auch ihre Freundschaft und einzelne Persönlichkeit weiterentwickelt. Dabei erfährt man viel über das alte Tibet und die Änderungen, die durch die Besatzung der chinesischen Sozialisten erfolgt. Dabei ist auch Dorjee nicht untätig, der politisch geschickt jede Chance für sich nutzt und dabei so einige Male seine Rolle wechselt. Zweiter und dritter Handlungsstrang drehen sich um den Tod Dorjees. Sonam kommt als Abt an das Totenbett des Atheisten, um seinen Freund bei der Reise durch die Zwischenwelt zu unterstützen. Diese Geschichte zieht sich sehr dahin, da sie sich immer und immer wieder wiederholt und kaum voranschreitet. Das hat mit der buddhistischen Ansicht des Lebensrads und den Bräuchen zu tun, ist für den Leser jedoch schnell langweilig. Lediglich zu Beginn war es für mich interessant, von dem Umgang der Buddhisten mit Tod, Leben und Leiden zu erfahren. Durch den Glaube an Wiedergeburt finden sich hierbei große Unterschiede zu westlichen Kulturen. Die Angst des nicht glaubende Dorjees, sein Ich loszulassen, und damit die Angst vor dem eigenen Tod, ist für mich nicht nachvollziehbar, ebenso wie der Glaube an die Zwischenwelt und das Wandern verstorbener Seelen durch diese. Doch da ich mich für andere Kulturen interessiere und gerne neues kennenlerne, hatte ich mir das Buch besorgt, fand jedoch zu viele Missionierungsansätze darin, sodass ich mich für meine „Ungläubigkeit“ verurteilt fühlte. Aljoscha Long und Ronald Schweppe zeigen die Beständigkeit wahrer Freundschaft trotz verschiedener (religiöser) Ansichten und bringen dem Leser die tibetische Kultur und im speziellen den Buddhismus näher. Politik und Gerechtigkeit sind mit von der Partie und zwischen den Zeilen wird die Frage nach dem guten Leben gestellt, die sich jeder Leser selbst beantworten kann.

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