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Rezension zu
Vardo – Nach dem Sturm

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nach dem Sturm ist vor dem Sturm

Von: Juli
16.04.2020

Mit "Vardo- Nach dem Sturm" legt Kiran Millwood Hargrave einen historischen Roman vor, der so gar nicht in seine genretypische Hülle passen will, sondern sämtlichen Staub, die man dem Genre nachsagt, mit viel Wind von sich bläst. Um viel Wind geht es auch in diesem Roman: Die Frauen des kleinen norwegischen Dorfes Vardo verlieren im Jahr 1617 in einem furchtbaren Sturm ihre Ehemänner und Söhne und sind fortan auf sich alleine gestellt. Wer darf entscheiden? Wer muss zurückstecken? Und wie wird sich geeinigt? All diese Fragen stellt sich die Protagonistin Maren, die nicht nur Vater und Bruder, sondern auch ihren Verlobten auf See verliert und sich für eine Seite der sich entzweienden Bewohnerschaft entscheiden muss. Doch dem nicht genug wird ein kirchlicher Kommissar bestellt, der mit seiner jungen, unsicheren Ehefrau auf die Insel zieht und der Hexerei, die sich augenscheinlich unter den Frauen verbreitet hat, den Kampf ansagt. Der Roman überzeugt nicht nur durch seine bildgewaltige Sprache, sondern auch durch seine Figurkonzeptionen. Ersteres spiegelt sich durch die wunderbar passende Verwendung von Adjektiven wider, die die Szenen an einigen Stellen so nachvollziehbar beschrieben, dass ich Ekel und Unwohlsein beim Lesen empfand. Zudem sind manche Äußerungen der Figuren so "on point", dass man als Leser nicht umhin kann, die Intention der Autorin direkt aufzunehmen. Dies führt auch dazu, dass ich vielfach nicht wusste, wohin die Handlung gehen, was mit den Protagonisten geschehen und ob es am Ende nicht doch mit einem riesen Knall enden wird (dies möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich nicht ausschließen; lest den Roman einfach selbst! :) ). Die Protagonisten waren gut nachvollziehbar in ihrem Verhalten, ihren Äußerungen und ihren Gefühlen beschrieben und machten mir die Identifikation sehr einfach. Die Autorin versteht sich zudem hervorragend auf den Spannungsaufbau, sodass ich die letzten 150 Seiten wie im Rausch gelesen habe und wie ein Segelschiff auf den Sturm zusteuerte. Denn: Nach dem Sturm ist vor dem Sturm! Meine Empfehlung: Unbedingt lesen!

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