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Rezension zu
Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland

Finstere Neuerzählung von "Alice im Wunderland"

Von: Roman-Tipps.de
18.03.2020

Von „Alice im Wunderland“ kenne ich viele Verfilmungen, das Buch habe ich allerdings leider noch nie gelesen. Da ich die Geschichte total gerne mag, weil sie fantasievoll, amüsant und verrückt ist, konnte ich nicht widerstehen, als der Auftaktband und die finstere Neuerzählung „Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland“ von Christina Henry erschienen ist – denn auch der Klappentext verspricht eine richtig gute Geschichte. Der finstere Fantasy-Roman „Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland“ von Christina Henry beginnt damit, dass Alice sich seit zehn Jahren in einem nicht enden wollenden Albtraum befindet. Sie ist gefangen in einem schrecklichen und düsteren Irrenhaus in der Alten Stadt, wo sie ihren Albträumen ausgeliefert ist und ihre einzige Kontaktperson Hatcher ist, ein verrückter Axtmörder aus der Nachbarzelle, der zu ihrem treuen Freund wird. Sie kann sich an nichts erinnern, außer an einen Mann mit Kaninchenohren, der ihr anscheinend etwas Schreckliches angetan hat. Doch als in der Klinik ein Feuer ausbricht, gelingt Alice und Hatcher die Flucht. Nun fangen die Probleme aber erst richtig an. Denn tief im Keller des Irrenhauses ist ein gefährliches und blutrünstiges Wesen eingesperrt gewesen, welches nun auch entkommen konnte. Es wird Jabberwock genannt und hinterlässt überall nur Zerstörung und Tod, während es auf der Jagd nach Alice und Hatcher ist und auf der Suche nach einem magischen Gegenstand, um vollkommene Macht zu erhalten. Alice und Hatcher sind die einzigen, die den Jabberwock aufhalten können. Doch dafür brauchen sie noch einige Ausrüstungsgegenstände und Informationen, weshalb für die beiden eine lange, kräfteraubende und ziemlich verrückte Reise durch eine finstere, grausame und bizarre Welt beginnt – bzw. durch eine düstere, stinkende und verwinkelte Stadt, wo hinter jeder Ecke eine Gefahr lauert. Ich hatte am Anfang wirklich Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden, da mir alles viel zu konfus vorgekommen ist, sich keine Spannung aufbaute und die Umgebung deutlich zu vage beschrieben worden ist, sodass ich mir alles nicht so gut vorstellen konnte und es für mich anstrengend gewesen ist der Story weiter zu folgen. Ich fand es merkwürdig, dass sich ausgerechnet im Keller des Irrenhauses, in dem sich Alice befindet, der Jabberwock eingesperrt sein soll. Warum ist im Keller eines Irrenhauses ein blutrünstiges und gefährliches Wesen eingesperrt?! Und warum sind Alice und Hatcher die Einzigen, die gegen den Jabberwock kämpfen können? Doch gegen Mitte des Buches kommt Spannung auf, alles spielt sich ein und es geht genauso fantasievoll, bizarr und verrückt weiter mit vielen Verstrickungen und Überraschungen – aber das ist es ja auch, was ich von einer Nacherzählung von „Alice im Wunderland“ erwartet habe. ^^ Definitiv anfangs gewöhnungsbedürftig, aber es wird dann doch sehr mitreißend. Ebenso ist die Neuerzählung nicht nur finster, sondern auch richtig blutig und grausam. Denn Alice und Hatcher werden in dieser Welt von einer Stelle zur nächsten geschickt, wodurch für die beiden eine albtraumhafte, erschreckende und blutige Reise durch eine bizarre Welt beginnt, wo sie auf nicht wenige finstere Gestalten treffen. Der Roman gibt schonungslos Einblicke in Abgründe des Horrors. Und verdreht die Romanvorlage auf geschickte und interessante Weise, sodass man hier auf bekannte Charaktere aus „Alice im Wunderland“ trifft, die nun eine düstere, grausame und schaurige Rolle spielen. Mit dem Schreibstil, den Dialogen und dem Verhalten der Charaktere verhält es sich genauso, denn diese sind auch recht absonderlich, sodass ich schwankte zwischen Schmunzeln und einem mulmigen Gefühl. Die Geschichte erfährt man aus der Sicht von Alice im Form des personalen Erzählers. Im Laufe der Geschichte lernt man Alice und Hatcher immer besser kennen. Während Alice erst vorsichtig und verwirrt durch die Welt stolpert, sich jedoch allmählich zu einer mutigen Heldin verwandelt, ist Hatcher jemand, der sich furchtlos in jede Gefahr stürzt und davon getrieben wird, seine Aufgabe zu erfüllen. Mit der Zeit erfährt man auch, welches dunkle Geheimnis die beiden umgibt, von dem sie selber noch nichts wissen. Denn beide können sich an die Zeit vor dem Irrenhaus nicht mehr erinnern, doch kommen nach und nach ihre Erinnerungen bruchstückhaft zurück. Die Auflösung ihres schaurigen Geheimnisses, was ihnen vor ihrem Zwangsaufenthalt in der psychiatrischen Klinik widerfahren ist, konnte mich wirklich schocken. Ich finde, dass Christina Henry die Charaktere und ihre Hintergründe sehr passend zu der Geschichte gestaltet hat. „Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland“ von Christina Henry ist eine interessante Neuerzählung und konnte mich insgesamt trotz einiger Anfangsschwierigkeiten und einer Gewöhnungsphase sehr gut unterhalten. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung! Fazit: Finstere Neuerzählung von „Alice im Wunderland“, die so fantasievoll, bizarr und verrückt wie das Original ist, nur manchmal etwas zu sehr grausam und blutig. Zwar hatte ich bis ungefähr zur Mitte des Buches Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden, dann wurde es jedoch sehr schön mitreißend, denn es gibt so einiges, was überraschen kann. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!

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