Rezension zu
Miracle Mindset

Wer kent es nicht: Man möchte die Äste des Apfelbaums schneiden, Plastikfrei leben, ein T-shirt designen, aber es kommt immer wieder ein voller Terminkalender in den Weg. Überfordert vom Alltag setzen wir unsere Ziele weiter in die Zukunft oder streichen sie, weil wir ja eh nicht dazu kommen. Obwohl wir doch das Potential dazu haben. Wieso klappt es nicht, fragt man sich. Hal Elrod beschreibt ein Phänomen, das wir alle leider zu gut kenen und stellt eine simple Formel auf: Unerschütterlicher Glaube + unermüdlicher Einsatz = Wunder. Das Wort “Wunder” verwirrt zunächst, weil es etwas Übernatürliches suggeriert. Doch Hal Elrod meint damit greif-, sicht- und messbare Wunder, die uns in weiter Ferne erscheinen und doch machbar sein können. Eben mit der Wunderformel. Das Buch ist mit einer energiegeladenen, positiven Sprache geschrieben, sodass auch couch potatoes animiert werden ein kleines Wunder zu erzielen, wenn nicht den längst verstaubten Traum zu leben. Man möchte regelrecht die Ärmel hochkrempeln und loslegen. An manchen Stellen fand ich es aber etwas übertrieben, wenn Halrod schreibt, dass er das “Bewusstsein der gesamten Menschheit erweitern [möchte], Mensch für Mensch.” Wobei dies durchaus ein hohes Ziel, ein “Wunder” wäre, passt es von der Aussage eher zum Amerikanischen Ausblick. In Europa sind wir, in dem Sinne, verhalten und pragmatisch. Nichtsdestotrotz sind die Kapitel mit Titel wie “Ein neues Denkmuster voller Möglichkeiten” oder “Emotional unbesiegbar werden” mit Denkanstössen gepackt, die einem regelrecht beflügeln und Schwung für Großes geben. Ich freue mich auf die Apfelernte im Herbst, und eine nachhaltige Lebensweise mit einem selbst-entworfenen T-shirt. Kleine Wunder eben, die in Reichweite sind.