Rezension zu
Das Leben neu backen

Olivia Potts erzählt in ihrer autobiographischen Skizze von ihrer Ausbildung bei einer berühmten englischen Pattisserieschule, für die sie nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter und unter der Ermunterung ihrer neuen Liebe ihre Karriere als Strafrechtsanwältin aufgegeben hat. Kapitel um Kapitel wird mit Berichten aus diesem Schulalltag gefüllt: die hohen Erwartungen der Lehrkräfte, das regelmäßige Scheitern der Schülerin und detaillierteste Beschreibungen der unterschiedlichsten Backkreationen. Ergänzt wird jedes Kapitel um ein ausführliches Rezept. Wer gerne Backrezepte liest und sich in der Welt von Zucker, Eiern, Schaum und Schokolade zu Hause fühlt, dem bereitet dieses Buch vielleicht Genuss. Wer allerdings auf ein Lesevergnügen hofft, wird absolut enttäuscht. Eine wirkliche Handlung findet im Buch nicht statt, die Emotionen der Protagonistin/Autorin beschränken sich auf den Umgang mit der großen Trauer um die Mutter, intensive Begegnungen finden zwischen den Personen nicht statt, bzw. werden nicht erzählt. Es finden sich einzelne heitere Momente in der Erzählung, das Muster: Trauer - Scheitern - weiteressen bestimmt aber das ganze Buch und macht es dann doch eintönig und voraussehbar.