Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
LITTLE LIES – Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht

Little Lies – Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht (Megan Miranda)

Von: Poldi
23.02.2020

Die Bostoner Journalistin Leah beschließt, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen und mit ihrer besten Freundin Emmy in ein abgelegenes Landhaus zu ziehen. Da Emmy vor allem nachts arbeitet, bekommen die beiden Frauen von der anderen nicht allzu viel mit. Als Leah bemerkt, dass sie Emmy schon seit ein paar Tagen nicht gesehen hat, macht sie sich allerdings schon Sorgen. Kurz darauf erschüttert sie ein brutaler Todesfall, dessen Opfer zwar nicht Emmy ist, aber eine lange Mauer aus Lügen ins Wanken bringt... „Little Lies“, der neue Thriller der US-amerikanischen Autorin Megan Miranda, hat im Deutschen den Untertitel „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“ erhalten, was gleich die Marschrichtung der Geschichte vorgibt. Dem Leser ist somit von Anfang an klar, dass es um ein wohlbehütetes Geheimnis geht, doch wie die verschiedenen Ereignisse miteinander verbunden werden, birgt dennoch so einige Überraschungen. Der Aufbau ist über weite Teile der Handlung recht langsam. Beim Start fällt das nicht sonderlich negativ auf, da viele interessante Details eingebaut sind und die Charaktere gut beschrieben wurden. Der Mittelteil ist dadurch aber streckenweise etwas zäh geraten, dort werden dem Leser leider zu wenige relevante Informationen geboten, auch die ansonsten gut aufgebaute Stimmung fällt dann merklich ab. Im letzten Drittel nimmt die Handlung dann aber wieder an Fahrt auf, die Zusammenhänge werden klarer, ohne zu einfach durchschauen zu sein. Und die Stärke des Romans ist eben das komplexe Konstrukt, das sich die Autorin für ihre Figuren ausgedacht hat. Hier werden gelungen Ereignisse aus der Vergangenheit mit den aktuellen Entwicklungen verknüpft, ein Lügengeflecht langsam offenbart, welches an einigen Stellen zwar etwas die bodenständige Wirkung verliert, aber eben auch viele reizvolle Ideen mit sich bringt. Nicht zu allen Charakteren konnte ich dabei eine wirkliche Bindung aufbauen, manche sind etwas flach und oberflächlich geraten. Insbesondere Leah ist aber facettenreich und treffend beschrieben, ihre Gefühle und Handlungen wirken dementsprechend glaubhaft und nachvollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und treffend, die Kapitel eher kurz gehalten, sodass sich schnell ein angenehmer Lesefluss einstellt – den etwas langatmigen Mittelteil einmal ausgenommen. „Little Lies“ hat mich trotz kleinerer Schwächen überzeugt, da die Idee hinter dem Thriller sehr stark ist und zudem einige wirklich spannende Momente entstanden sind. Die eher ruhige Erzählweise steht der Entwicklung der Handlung zwar im Wege, später wird aber gerade dadurch ein intensiver Blick auf die Emotionen und die vielen Verstrickungen möglich. Lesenswert, zumal gerade das Ende sehr gut geschrieben ist.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.