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Rezension zu
Neun

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spitzen Idee mit Umsetzungsschwächen.

Von: AlessB
16.02.2020

Wow, was für eine tolle Idee und eine interessante Vorstellung mit so viel Potential. Mich hat das Buch gleich angefixt, vor allem, nachdem auch bereits der Start in die Geschichte atemberaubend war. Man ist nämlich zusammen mit Protagonist Julian auf einer Auslöschungsparty und da sterben die Jugendlichen wie die Fliegen und das alles freiwillig, um ihr nächstes Leben zu erreichen und angesehener zu werden. Soweit - so gut, zu diesem Zeitpunkt war ich mir sicher, dass mich die Geschichte umhauen wird. Leider ist dieses tolle Gefühl dann aber doch schnell weniger geworden und hat nach und nach immer mehr nachgelassen. Dafür gab es viele kleine Gründe, die ich teilweise auch gar nicht so wirklich in Worte fassen kann, die mich in der Gesamtbetrachtung aber immer mehr gestört und enttäuscht haben. Das Endgefühl war einfach, dass die Geschichte an vielen Stellen einfach unrund und nicht endgültig stimmig auf allen Ebenen ist. Während des Lesens hab ich oft gefragt, ob ich hier vielleicht ein Debüt lese, was sich dann auch bestätigt hat. So finde ich die Idee sehr gut, auch dass man am Anfang gleich eine Mini-Erklärung für die Vorkommnisse erhält. Aber der Autor hat sich darauf auch ein bisschen ausgeruht, da es auch im Verlauf kaum noch genaue Hintergründe zu den Gegebenheiten gibt. Ich konnte mir die Welt einfach nicht gänzlich vorstellen, sondern immer nur diesen kleinen Teil davon und auch dabei sind Fragen offen geblieben. Dabei deckt er durchaus Geheimnisse und Gefahren auf, aber für mich einfach nicht ganz vollständig. Julian mochte ich als Protagonist eigentlich ganz gerne. Er ist ein Verweigerer und will in seinem ersten Leben bleiben, da er erlebt hat, wie seine Mutter in ihren späteren Leben nicht mehr sie selbst war. Er muss sich deshalb vielen Anfeindungen und Problemen stellen. Aber um in der Geschichte vorwärts zu kommen, muss er sich auch etwas verbiegen. Bei ihm fand ich zumindest die Hintergründe immer nachvollziehbar, auch wenn ich die Umsetzung nicht immer total gelungen fand. Ich muss aber sagen, dass ich vor allem die anderen Figuren etwas zu abgedreht fand. Nicholas Auslöschungsreden fand ich schrecklich und einfach übertrieben, auch wenn er sich am Ende doch noch ein bisschen gewandelt hat. Und auch mit den anderen Figuren bin ich einfach nicht warm geworden. Bei jeder hab ich eine kleine Distanz gefühlt, es gab irgendwie ein – zwei Ecken und Kanten zu viel im Charakter. Die Handlung und das aufgedeckte Geheimnis fand ich eigentlich ganz spannend und am Ende gibt es auch einen großen Showdown und es werden auch noch wichtige Fragen beantwortet, sodass die Geschichte abgeschlossen ist. Aber auch hier ist für mich das Gefühl geblieben, dass es einfach nicht zu 100 % stimmig ist und nicht das volle Potential genutzt werden konnte. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Manchmal war er mir etwas zu ausschweifend an den falschen Stellen (z. B. die Auslöschungsreden), aber sonst hat sich das Buch schnell lesen lassen. Sonst möchte ich noch positiv hervorheben, dass der Autor auf eine klassische Liebesgeschichte verzichtet und ich dieses auch nicht vermisst habe.

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