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Rezension zu
Was sie nicht wusste

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Katz- und Mausspiel

Von: Magnolia
27.01.2020

„Was sie nicht wusste“ von Nicci French erzählt eine Geschichte über Lug und Betrug welche - wäre man bei der Wahrheit geblieben – nicht mal halb so schlimm gewesen wäre. Neve Connolly findet ihren heimlichen Geliebten Saul Stevenson erschlagen in seiner Wohnung, nachdem sie eine Nachricht mit unterdrückter Nummer auf ihrem Handy gelesen hat: „Ich habe bis Mittag frei. Komm, sobald du kannst.“ Kein Zweifel, nur Saul konnte ihr dies geschickt haben. Und so beginnt ihr Albtraum. Nele findet ihn erschlagen in seiner Wohnung, neben ihm das Mordwerkzeug: ein Hammer. Was tun? Sie beginnt zu putzen, alle Spuren zu beseitigen in der Hoffnung, dass niemand diese Aktion bemerken wird, dass ihre heimliche Beziehung nicht auffliegen wird. Sie ruft nicht die Polizei. Erst sehr viel später dann – anonym. Neve beginnt, jeden zu hinterfragen – das für und wider der jeweiligen Person und deren Beweggründe zu durchleuchten. Inzwischen kann es jeder gewesen sein. Wer oder was war mein Liebhaber? Kenne ich meine Liebsten wirklich? Meine Tochter, meinen Ehemann, meine Freunde – all diese erschreckenden Gedanken. Und dann ist da noch Alastair Hitching, der mit allen Wassern gewaschene Polizist. Die ersten Seiten sind etwas zäh, ziehen sich wie Kaugummi. Aber nicht lange, dann nimmt die Story immer mehr an Fahrt auf, es wird spannend, zuweilen direkt atemlos, jeder ist verdächtig. Man meint, den Täter zu kennen, ihm endlich auf der Spur zu sein und plötzlich ist ein anderer im Focus und man rätselt weiter, fällt auf so manch falsche Fährte herein, blickt wieder mal nicht durch. Ein Katz- und Mausspiel. Die Autorin versteht es, dem Leser ein beklemmendes Gefühl zu vermitteln. Was veranlasst Neve zu all diesen irrationalen Handlungen? Um sich selbst zu beschützen? Um andere zu beschützen? Was wusste sie nicht? Diese Frage ploppt beim Lesen immer mal wieder auf. Es war mein erstes Buch dieser Autorin, dieses Autoren-Duos. Ein spannend aufgebauter Thriller mit überraschenden Wendungen, welcher sich schnell und flüssig lesen lässt. Ein kurzweiliger Erzählstil mit einer geschickt gesponnenen Handlung. Mein Ermittlerinstinkt wurde geweckt, auch deshalb liest man solche Bücher. Erst auf den letzten Seiten war dann klar, wer es war und warum diese(r) „WER“ es getan hat… Und hier kommt Kritik auf: gegen Ende wird es mir etwas zu dramatisch, so manches wirkt sehr aufgesetzt und für mich allzu sehr an den Haaren herbeigezogen. Trotz einiger Kritikpunkte (der Anfang und das Ende) fühlte ich mich gut unterhalten. Ein Wort noch zum Cover: das nächtliche London, die beleuchteten Straßen und auch die Schriftsetzung – es ist, wenn man andere Bücher von Nicci French anschaut, deren CoverStyle. Passt gut zum Ganzen, nur anstatt des Autos wäre ein Fahrrad in meinen Augen wohl die bessere Wahl gewesen. Letztendlich: wer bis zuletzt hingehalten werden will – und es ist wirklich bis zum Schluss spannend, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Gerne mehr von Nicci French. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

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