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Rezension zu
Unter Wölfen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Mord muss aufgeklärt werden

Von: Marie's Salon du Livre
03.01.2020

Nürnberg 1942: Die Stadt blüht unter dem Nationalsozialistischen Regime auf. Die Reichsparteitage wurden dort abgehalten und auch sonst steht sie häufig im Mittelpunkt. Die Gestapo hat sich natürlich auch eingerichtet. Isaak Rubinstein und Adolf Weissmann schauen sich ähnlich, könnten aber nicht unterschiedlicher sein. Isaak muss demnächst mit seinen Eltern, seiner Schwester und deren zwei Kinder einen Zug in den Osten besteigen, weil sie Juden sind. Adolf Weissmann dagegen dient dem NS Staat beinahe fanatisch. Er gilt als einer der besten Sonderermittler des Reichs und soll nun in Nürnberg einen Mord an einer beliebten Schauspielerin aufklären. Während der langen Anreise aus Polen, wird ein Mordanschlag auf Weissmann verübt und damit kann Isaak Rubinstein seine Stelle annehmen, um wichtige Informationen zu beschaffen. Mitten unter den Wölfen, die ihn jagen, fühlt er sich ständig beobachtet. Wie lange kann er die Umgebung täuschen und überleben? Wie hat es mir gefallen? Alex Beer kannte ich bereits unter ihrem anderen Namen Daniela Larcher. Mit "Die Zahl" und "Zu Grabe" haben mich von der ersten bis zu letzten Seite gefesselt. Anschließend habe ich die Autorin ein wenig aus den Augen verloren. Beim ersten Krimifest Tirol konnte ich sie lesen und damit erfuhr ich, dass sie jetzt als Alex Beer ihre Geschichten veröffentlicht. Sie las damals aus "Der zweite Reiter". Leider war mir die Geschichte viel zu düster, um sie zu lesen. Nun kam aber "Unter Wölfen" heraus und der Klappentext machte mich neugierig. Als erstes möchte ich vermerken, dass mich "Kriminalroman" am Titel in die passende Richtung geschupst. Die Geschichte spielt in einem historischen Rahmen, aber die meisten agierenden Figuren sind rein fiktiv. Ein Mord soll untersucht werden, die hohen Gestapo Beamten fordern den besten Sonderermittler an. Statt dessen schlüpft Isaak Rubinstein in diese Rolle und wächst über sich hinaus. Genau daran stören sich einige Leser. Mir fiel diese ständige Glückssträhne selbstverständlich auch auf und es erschien mir ein wenig zu dick aufgetragen. Trotzdem mochte ich die entstehende Spannung, die kleinen Bezüge auf diverse berühmte Detektive und Isaaks Mut. Denn den musste er haben. Unter diesen Menschen zu arbeiten, unentdeckt zu bleiben, seine Herkunft zu verschleiern, dies haben andere tatsächlich erlebt und geschafft. Arier von Juden anhand des Aussehens zu unterscheiden funktioniert nicht. Isaak stellt schnell fest, wie sehr Macht korrumpieren kann. Er verändert seinen Kleidungsstil, streckt seine Schultern durch und zeigt keine Schwäche. Schon ist er der Paradenazi. Insgesamt las ich das Buch gerne. Ist Isaak anfangs noch ein Lamm, der unfreiwillig zur Schlachtbank geführt wird, entwickelt er sich selbst und auch sein Gewissen. Nun bin ich schon neugierig, wie viel besser Alex Beers andere Geschichten sind. Sie sind nun natürlich auf meiner Wunschliste gelandet.

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