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Rezension zu
Der Bär und die Nachtigall

Ein winterlich-düsterer Roman mit einer Prise Magie

Von: DasBuchEmporium
22.12.2019

Lieblingszitat „»Woher hast du die?« »Vom Rand meines Reiches.« »Und wo ist das?« »Wo der Schnee schmilzt.«“ (S. 355) Es gibt manche Bücher, die passen einfach richtig in eine bestimmte Jahreszeit. Sommerliche, leichte Bücher, die man gerne liest, damit es einen in der Nase kitzelt – und winterliche Bücher, die perfekt in die eisige Zeit von Schnee und Sturm passen. Genau so ein Buch ist „Der Bär und die Nachtigall“. Nicht nur, dass es im Norden von Rus spielt (im Winter), sondern auch die sagenbehaftete Handlung lässt mich direkt tiefer in die Kuscheldecke rutschen und froh sein, in einer Welt mit Heizung und Wasserkocher zu leben. „Der Bär und die Nachtigall“ hat mich mit dem leisen Charme überzeugt, der sich von hinten angeschlichen hat und mir ganz sanft von einem Land berichtet hat, indem noch Hausgeister, Rusalkas und der Winterdämon leben… Klappentext In einem Dorf am Rande der Wildnis, weit im Norden Russlands, wo der Wind kalt bläst und der Schnee viele Monate des Jahres fällt, erzählt die alte Dienerin Dunja den Kindern des Grundbesitzers Pjotr Wladimirowitsch Geschichten über Zauberei, Folklore und den Winterkönig mit den frostblauen Augen. Verbotene Geschichten über eine uralte Magie. Doch für die junge, wilde Wasja sind dies weit mehr als Märchen. Sie allein kann die Geister sehen, die ihr Zuhause beschützen. Und sie allein spürt, dass sich in den Wäldern eine dunkle Magie erhebt ... „Es war Spätwinter in Nord-Rus und der Himmel düster vom Niederschlag, der weder Regen noch Schnee war.“ (S. 11) Als mich dieses Buch – zuallererst wegen des doch recht hübschen schlichten Covers - angezogen hatte, da dachte ich an eine süße und etwas unheimliche, märchenhafte Erzählung. In den Grundzügen stimmt das auch so und doch steckt noch viel mehr in diesem Roman. Die Handlung spielt in einer Zeit, als Rus noch Rus hieß und man gerade begonnen hatte, das riesige Land zu christianisieren. Kirchen waren errichtet worden und Pfarrer erzogen die Bevölkerung nun im Glauben der Katholiken – doch Rus ist groß und hoch oben im Norden wo Wasja geboren wird, ist man nicht so steif wie in der Hauptstadt. Obwohl hier Kirchen stehen, gedenkt man immer noch den verschiedenen Geistern und natürlich erzählt man sich Geschichten von Morosko, dem Winterkönig. Schon alleine dieses Setting, einerseits etwas historisch angehaucht und gleichzeitig sehr winterlich-düster, machte mich unglaublich neugierig. Und ich muss wirklich sagen, dass ich jetzt sehr interessiert über mehr Geschichten aus Rus und noch mehr Informationen über die Sagen, die man damals verfolgte. Wasja mochte ich mit fortschreitender Handlung auch sehr gerne. Am Anfang war sie wirklich ein sehr unruhiges Kind, sie rennt immer fort in den Wald – deswegen und vor allem weil sie sich so sehr von ihren Geschwistern unterschied, wusste ich nicht direkt, was ich von ihr halten sollte. Um ihre Geburt rankt sich auch bereits ein dunkles Geheimnis und Wasja hat es die Jahre über in ihrer Familie auch wirklich nicht leicht. Mir gefiel das Buch besonders, als es richtig spannend wird – genaues kann man, ohne zu viel zu verraten, gar nicht sagen. Wasja muss lernen, dass sie die Welt etwas anders sieht als ihre Familie und die Untertanen ihres Vaters und sie muss erkennen, dass diese Gabe vielleicht nicht nur Segen ist. Am Ende bleibt die Frage: Kann ein kleines Mädchen denn im Alleingang den bösen Bruder des Todes besiegen? Oder braucht es Hilfe von ungeahnten Kräften? „»Wo bin ich?« Er zuckte die Achseln. »Jenseits des Nordwinds. Am Ende der Welt. Nirgendwo.«“ (S. 336) Fazit Alles in allem kann ich nur sagen: Wow, Wasjas Reise hat es mir wirklich angetan. Noch aufgeregter bin ich, weil im Englischen drei Teile dieser Reihe erschienen sind und ich hoffe, dass die Folgebände auch übersetzt werden und man mehr von Morosko, Wasja, Sascha und Aljoscha erfährt. Womit hat mich „Der Bär und die Nachtigall“ überzeugt? Es war die kindlich-leichte Art der starken Protagonistin, der düstere Winter und seine Gegner und natürlich der Ort der Handlung und die Art, wie die Autorin die Christianisierung von Rus darstellte. Wirklich ein toller Roman und ein spannender Auftakt für eine Trilogie aus dem hohen Norden. Vielen Dank an den Heyne Verlag und an das Bloggerportal von Randomhouse, die mir dieses Exemplar vorab geschickt haben. Diese Tatsache hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst. [Werbung, Rezensionsexemplar] Bibliographische Angaben Seitenanzahl: 420 Seiten Autor: Katherine Arden Verlag: Heyne Verlag Genre: Roman

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