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Rezension zu
Das Erbe

Mona wird das Richtige tun

Von: Lesefreude
15.12.2019

Nach „Die Vergessenen“ und „Der Verrat“ ist „Das Erbe“ das dritte Buch von Ellen Sandberg. Wie schon bei „Die Vergessenen“ beschäftigt sich Sandberg auch in ihrem neuesten Buch wieder mit dem zweiten Weltkrieg. 1938 wird das Leben in München für Juden immer unerträglicher. Juden dürfen keine Geschäfte mehr führen und ihre Besitztümer werden stark eingeschränkt. In dieser Situation sehen sich viele Gezwungen zu einem absoluten Spottpreis zu verkaufen, bevor man ihnen alles wegnimmt. Diese Notlage wird oftmals schamlos ausgenutzt. Diese Ausgangslage bildet den ersten Erzählstrang. Daneben gibt es zwei weitere, die beide im Spätsommer 2018 spielen. Mona erbt überraschend und hat plötzlich die Möglichkeit ein völlig neues Leben zu führen. Die Harz IV Empfängerin Sabine hingegen blickt neidisch auf all die Reichen, denen scheinbar alles zugeflogen kommt, während sie sich krumm und buckelig arbeiten muss. Wie diese drei Geschichten am Ende zusammenfinden sollen, war mir lange Zeit ein Rätsel. Auf 500 Seiten baut Ellen Sandberg geschickt eine spannende, stark verzweigte Geschichte auf. Konzentration ist gefragt, um allen Verbindungen folgen zu können. Da ich „Das Erbe“ in wenigen Tagen verschlungen habe, war das jedoch kein Problem. Der Schreibstil ist, wie gewohnt, mitreißend. Mit viel Einfühlungsvermögen transportiert Ellen Sandberg die Sehnsüchte, Wünsche und Ängste ihrer Protagonisten. An gewissen Stellen ist es dann doch etwas zu viel des Guten. Gerade bei Mona kommen einfach zu viele Probleme, Intrigen und Herausforderungen zusammen. Aufgrund von Spoilergefahr werde ich auf diesen Punkt hier nicht näher eingehen. Die Charaktere sind zudem eine Spur zu überzeichnet und zu klischeehaft. Am Ende des Buch findet man eine sehr übersichtliche Zeittafel zur Judenverfolgung im Nationalsozialismus. Erschreckend welche Verbote alle verhängt wurden. Vieles davon war mir nicht bewusst. So wie beispielsweise, dass es Juden ab 1942 verboten war Zeitschriften und Zeitungen zu beziehen.

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