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Rezension zu
Das Erbe

Eine Frage der Moral

Von: die.buecherdiebin
02.12.2019

Inhalt: Unverhofft erbt Mona Lang von ihrer entfernten Tante Klara deren großes Jugendstil-Mietshaus in München Schwabing - im Wert von 12 Millionen Euro. Klara hat Mona als Alleinerbin eingesetzt mit der Begründung, dass Mona das Richtige tun wird. Über Nacht ist Mona reich und gewöhnt sich ganz langsam an ihr neues Leben, doch sie fragt sich ständig, was Klara gemeint haben könnte. Doch dann kommt sie einer alten Intrige auf die Spur, die sie selbst vor eine schwierige Entscheidung stellt… Meine Meinung: Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei Monas Geschichte in der Gegenwart die Rahmenhandlung bildet. Da Mona bislang in Berlin gelebt hat, zieht sie kurzentschlossen in das alte Haus und in Klaras Wohnung ein. Monas Familie, zu der sie schon vorher kein gutes Verhältnis hatte, zeigt sich äußerst neidisch und missgünstig. Durch eine bittere Bemerkung ihrer Mutter verunsichert, beginnt Mona in alten Unterlagen zu stöbern und sich mit der Geschichte des Hauses zu beschäftigen. Durch das, was sie dabei erfährt, wird sie vor eine schwierige moralische Entscheidung gestellt und versteht endlich, warum Tante Klara ausgerechnet ihr das Haus vererbt hat. Eine zweite Erzählperspektive handelt von Sabine und Harry, die beide voll dem Klischee eines Hartz IV Empfängers entsprechen, was mich ziemlich gestört hat. Das war mir einfach zu plump und zu seicht. Beide sind sehr unsympathisch beschrieben, faul und geldgierig, und den Zusammenhang zur Geschichte habe ich nicht sofort erkannt. Die dritte Handlungsebene spielt in der Vergangenheit und handelt von Klara, beginnend im Jahr 1938, als sie erst 14 Jahre alt war. Diese Kapitel erklären, wie Klaras Familie das Haus erworben hat und was in den darauffolgenden Jahren passiert ist. Obwohl diese Kapitel inhaltlich sehr interessant sind, fand ich sie - vielleicht durch den schnellen Zeitablauf - am unpersönlichsten erzählt und auch zu Klara habe ich keinen näheren Bezug gefunden. Außerdem wurde sie mir im Laufe der Zeit immer unsympathischer und ich konnte einige ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Berührender fand ich dagegen die Briefe, die Mirjam, Klaras jüdische Freundin und Tochter der Vorbesitzer des Hauses, ihr aus England geschrieben hat. Ellen Sandberg behandelt in „Das Erbe“ eine Thematik, die selten in Unterhaltungsromanen angesprochen wird und die ich sehr interessant fand. Während des Lesens habe ich mir oft die Frage gestellt, wie ich an Monas Stelle handeln würde und die Lösung, die die Autorin für Mona gefunden hat, fand ich sehr gut. Die Geschichte hat einige Wendungen und Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse. Fazit: Eine Geschichte mit einer interessanten Thematik, die allerdings auch einige Schwachpunkte hat. Trotzdem empfehle ich das Buch gerne weiter.

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