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Rezension zu
Vier Jahre

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein perfektes Katz und Maus-Spiel

Von: brigitta
23.11.2019

Inhalt: 2014 Jeanette lebt mit ihrem Mann in einem schönen Haus, geht arbeiten und hat eine Affäre mit Peter. Sandra hat keinen Partner und lebt alleine. Jan ist Vater, verheiratet und erfolgreich im Beruf. 2018 Jeanette ist obdachlos, Alkoholikerin und hat alle Brücken hinter sich abgebrochen. Sandra hat keinen Partner und ist alleinerziehende Mutter Jan ist Vater, verheiratet und erfolgreich im Beruf 2014 Jeanette und Peter treffen sich für ein paar gestohlene Minuten. Beide sind verheiratet und noch nicht bereit sich von ihrem Partnern zu trennen. Gleichzeitig liegt Sandra auf dem Boden ihrer Küche und ist vollkommen verstört. Ein Mann, der sie netterweise nach Hause fuhr, hat sie vergewaltigt und misshandelt. Jan hat ein paar Whisky zuviel getrunken und verliert auf glatter Straße etwas die Kontrolle über sein Auto. 2018 Jeanette bricht endlich ihr Schweigen und erzählt von den Ereignissen die sie auf die Straße getrieben haben. Nun fängt sie an, ihr Trauma zu verarbeiten und gleichzeitig merkt sie, dass sie jahrelang vergeblich auf ihren Geliebten gewartet hat. Sandra weiß endlich wie ihr Vergewaltiger heißt und beschließt ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Jan versucht die Geschehnisse aus 2014 auf seine Weise in Ordnung zu bringen. Fazit: "Vier Jahre" ist ein Krimi der mich absolut überrascht und begeistert hat. Gleich, nach den ersten Seiten, glaubte ich, die Geschichte zu kennen, alle Fakten zu wissen, doch mit jeder Seite merkte ich, dass ich gar nichts weiß. Carin Gerhardsen hat gezeigt, dass eine Wahrheit viele verschiedene Seiten hat und mich damit immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Ein Mensch ist gestorben und Sandra, Jeanette und Jan waren direkt oder indirekt beteiligt. Wenn nicht durch aktive Beteiligung, so doch, dass sie etwas sahen oder wussten, was zur Klärung des Falles beigetragen hätte. Alle Drei haben jedoch geschwiegen, alle Drei haben auf ihre Weise billigend den Tod eines Menschen in Kauf genommen. Doch wer war wie daran beteiligt, wer war Auslöser, wer nur Beobachter und wer geht über Leichen um das Geheimnis zu bewahren? Das Buch hat mich von Anfang an gepackt und ich musste es in einem Zuge "durchsuchten". Angefangen von Gerhardsens Schreibstil, über die Beschreibung der Personen, bis hin zur Geschichte, war hier für mich alles rund und passend. Aber am meisten hat mich der Aufbau der Geschichte gefesselt. Ich will gar nicht zu viel darüber schreiben, um nicht zu spoilern, aber ich fand den Aufbau absolut genial. Immer wieder dachte ich, ich würde die Wahrheit endlich kennen und zwei, drei Seiten später sah die Wahrheit schon wieder ganz anders aus. Ich mag es, wenn so mit mir Katz und Maus gespielt wird und ich habe es wirklich sehr gemocht, wie Carin Gerhardsen immer wieder meinen Blickwinkel verändert und mir gezeigt hat, dass ich letztendlich nichts weiß, bevor ich nicht alles weiß und auch dann konnte ich mir nicht sicher sein, ob ich die wirkliche Wahrheit kenne.

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