Rezension zu
Die Geheimnisse des Schattenmarktes

Bei „Die Geheimnisse des Schattenmarktes“ von Cassandra Clare, erschienen am 21.10.2019 im Goldmann Verlag handelt es sich um eine Sammlung von 10 Kurgeschichten aus dem Schattenjägeruniversum. Zentrale Figur ist hierbei Bruder Zachariah, welcher im Laufe von über 100 Jahren einem Rätsel auf der Spur ist und auf den Schattenmärkten der ganzen Welt die verschiedensten Schattenwesen und Schattenjäger trifft. Nicht selten kann er seinen Freunden und Bekannten bei einem anderen Problem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Geschichten sind chronologisch aufgebaut und starten im Jahre 1899, also gut 15 Jahre nach der Clockwork Trilogie und enden 2013, ein Jahr nach der Trilogie „Die dunklen Mächte“. Es ist also ratsam, auf jeden Fall erst alle anderen erschienen Bücher von Cassandra Clare zu lesen, da man sich sonst arg spoilert. Ich werde nicht auf jede einzelne Geschichte eingehen, da ich euch sonst spoilern würde aber so viel: Ich habe gelacht, geweint und vor Wut geschäumt, die Geschichten sind wahnsinnig rührend und ergänzen alle bisherigen Handlungsstränge sehr gut. Der Humor ist zwar nicht so ausgeprägt wir bei den Magnus Bane Kurzgeschichten, dafür wurde jedoch das Thema Freundschaft und Liebe sehr großgeschrieben. Auch mit den Schattenjägerakademie Kurzgeschichten rund um Simon lässt sich diese Sammlung nicht vergleichen, da dort eher passiv von der Vergangenheit erzählt wird und es in diesem Fall mit Bruder Zachariah stets eine beteiligte Figur gab. In den ersten Geschichten lernt man neue Charaktere kennen die in der nächsten Trilogie „the last Hours“ die Hauptrolle übernehmen werden. Das hat mir gut gefallen, da man so nicht ins kalte Wasser geschmissen wird, sondern schon eine Bindung aufbauen konnte. Die letzten zwei Geschichten leiten ebenfalls eine neue Trilogie ein, die dann den Abschluss des ganzen Universums bilden wird, aber diese wird erst Mitte 2020 erscheinen. Viele geliebte Charaktere wie Magnus, Tessa, Alec, Will und Jem und natürlich auch Jace und Clary tauchen auf und es macht unglaubliche Freude, dass diese Charaktere trotz der abgeschlossenen Bücher nicht komplett „verloren“ sind. Ich habe im Schreibstil überraschenderweise keine Unterschiede zwischen den Kurzgeschichten festgestellt, obwohl sie von anderen Autoren verfasst wurden. Dies kann natürlich auch an den altbekannten Übersetzerinnen liegen, aber dadurch konnte ich jede Kurzgeschichte sehr schnell durchlesen. Natürlich wiederholen sich manche Beschreibungen der Schattenmärkte, aber das kann kein Kritikpunkt sein, da die Geschichten ja alle einzeln gelesen werden können. Das Cover hat mir übrigens nicht so zugesagt, ich mochte den Stil der alten deutschen Cover viel lieber. Aber das ist kein großer Kritikpunkt und somit habe ich tatsächlich auch keine Kritik: Diese Sammlung ist das i-Tüpfelchen für jeden Schattenjägerliebhaber. Für alle anderen: Lest unbedingt erst die anderen Bücher, sonst werdet ihr nur Fragezeichen im Kopf haben.