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Rezension zu
Der Keller

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Grandioses Grauen

Von: Ulrike Rosina
27.10.2019

Hannahs Welt ist in Ordnung. Sie liebt Heiko, auch wenn der gerade wegen seines Examens äußerst dünnhäutig ist, und freut sich auf die Geburt ihres gemeinsamen Babys. Einziger Wermutstropfen ist die Krankheit ihrer Mutter. Seit Jahren leidet sie unter schweren Depressionen. Ein Grund, weshalb ihre Eltern in die sonnige Toscana gezogen sind. Als ihre Mutter eine erneute Krise hat, fliegt die hochschwangere Hannah trotz ihrer großen Flugangst zu ihren Eltern. Sie will den Vater unterstützen, der Mutter Kraft geben. Doch der Flug startet holprig. Mit Verzögerung landen sie spätabends in Italien. Nach anfänglichem Zögern nimmt sie das Angebot ihres Sitznachbarn Daniele Scarpaccini, sie in seinem Wagen mitzunehmen, an. Die Nacht soll sie gemeinsam mit ihm und seiner Frau in deren Palazzo in den Bergen verbringen. Am nächsten Morgen wird Daniele sie dann zu ihren Eltern bringen. TRAUMHOCHZEIT IM PALAZZO Monate später. Gabriele Neri möchte ihren Mann, Commissare Donato Neri, mit einem ganz besonderen Geschenk zum sechzigsten Geburtstag überraschen. Ein Kurztrip nach Florenz mit zwei Übernachtungen in einem traumhaften Palazzo scheint genau das Richtige zu sein. Der Preis ist angemessen, ein luxuriöses Dinner inklusive. Nach anfänglichem Zögern ist Neri begeistert. Er kennt den Besitzer des Palazzos, Conte Daniele Skarpaccini, aus beruflichen Ermittlungen und schätzt ihn sehr. Beeindruckt durch die Schönheit und den Luxus des Palazzos beschließen die Neris, diesen ihrem Sohn und seiner Verlobten als Location für die ihre bevorstehende Hochzeit vorzuschlagen. Und tatsächlich machen die Scarpaccinis ihnen ein sensationell günstiges Angebot. Dem schönsten Tag im Leben des verliebten Paares scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Bis die glückliche Braut plötzlich verschwunden ist. GRANDIOS GRAUENHAFT Mit Der Keller hat Sabine Thiesler es geschafft, mich ab den ersten Seiten gefangen zu nehmen. Hannahs Unruhe, allen Seiten gerecht zu werden, ihrem Vater, ihrer kranken Mutter, ihrem prüfungsgestressten Mann, ihrem ungeboren Kind, ist so lebendig geschildert, dass ich Heiko, Sabines Mann, am liebsten den Kopf zurecht gerückt hätte. So egoistisch, wie er sich gleich auf den ersten Seiten verhält. Ihre Verunsicherung, als sie sich trotz ihrer massiven Flugangst für eine Reise zu ihrer Mutter entscheidet. Ihre Flugangst und die Erleichterung darüber, dass ihr Sitznachbar sie ablenkt und ihr ihre Ängste nimmt. Alles konnte ich mitfühlen. Etwas langatmig fand ich hingegen die Geschichte von Daniel Hollberg, dem späteren Conte Daniele Scarpaccini. Zwar ist seine familiäre Situation für die Entwicklung der Story wichtig, aber etwas flotter hätte es sein können. Ein weiterer Strang, der für mein Empfinden nicht so richtig in die tolle, oder wie Sabine Thiesler selbst sagt, bizarre Geschichte eingewoben ist, ist das Verschwinden der Künstlerin Martina. Auch sie verschwindet spurlos aber scheinbar wird sie von niemandem vermisst. BIZARR UND EIN BISSCHEN PERVERS Aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau. Insgesamt hat mich Sabine Thiesler mit Der Keller ganz und gar begeistert. Kauft es, lest es. Zumindest dann, wenn ihr nicht allzu zart besaitet seid. Denn zwischendurch wird es sehr brutal. Und ein bisschen pervers irgendwie. :D. Aber ich mag das ja.

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